Pornos, Waffen & Borat: Hier kommen die Telegram-Emojis!

... und so machen Sie sich selber welche

Die Telegram-Emoji-Tastatur zeigt viel mehr als gelbe Smileys an

Statt eines langweiligen gelben Smileys zeigt die Telegram-Emoji-Tastatur verschiedene Borat-Äquivalente wie diese an

Foto: Telegram
Von: Maja Hoock

Telegram macht als Chat-Programm WhatsApp Konkurrenz. Der versprochene Datenschutz scheint dabei zweitrangig zu sein. Die Nutzer lieben vor allem die Sticker-Emojis!

Als die kleine, schwarze Pistole wegen „Gewaltverherrlichung“ aus der Emoji-Liste von Whatsapp & Co. verbannt wurde, wirkte die Tastatur der Gefühle wieder um ein paar Ecken und Kanten ärmer. Erwachsene Nutzer fühlten sich in ihre Kindergarten-Zeit zurück versetzt, als sie nur mit abgerundeten Plastikscheren schneiden durften, weil man ihnen nicht zutraute, selbst auf sich aufpassen zu können. 

„Go Baldly“ ist ein Glatzkopf-Sticker, mit dem man bei Telegram einiges ausdrücken kann

„Go Baldly“ ist ein Glatzkopf-Sticker, mit dem man bei Telegram einiges ausdrücken kann

Foto: Telegram

Hardcore-Emojis ohne abgerundete Ecken

So freuen sie sich umso mehr über die politisch unkorrekte Variante der Emojis bei Telegram. Der Kurznachrichtendienst vom russischen Facebook-Klon-Gründer „VK.com“, Pawel Durow, erscheint vielen Nutzern sicherer, weil sich Nachrichten auf allen Handys nach dem Lesen dauerhaft löschen lassen können. 

Angesichts der provokanten Emojis keine schlechte Idee: Tippt man auf den gelben Standard-Smiley in der Emoji-Tastatur, klappt ein Sticker-Board mit den Telegram-Äquivalenten aus: Für den traurigen Emoji bekommt man etwa eine labile Säufer-Version von „Pepe“ angezeigt, ein depressiver Comic-Frosch aus den weiten der Internet-Meme-Kultur. Verschickt man aus Versehen mal was Schlimmeres, lässt sich also auch das schnell wieder ausradieren.

„Pepe the Frog“ ist ein Internet-Phänomen und bei Telegram als Emoji-Ersatz für alle Lebenslagen zu haben

„Pepe the Frog“ ist ein Internet-Phänomen und bei Telegram als Emoji-Ersatz für alle Lebenslagen zu haben

Foto: Telegram

Es gibt nackte Sigmund Freuds, feministische Kämpferinnen und sexistische Porno-Bildchen, die gleichberechtigt nebeneinander stehen – die absolute Emoji-Freiheit, die Apple gestört hat. Gerade wurde die App aus dem App-Store verbannt, doch kurz danach wieder freigeschaltet.

Wie kommt man ran?

Die Kataloge mit den unterschiedlichen Cartoons wurden selbst von den Nutzern angefertigt. Man muss nur einmal eines der Bildchen von einem Freund zugeschickt bekommen und durch Antippen das ganze Paket herunterladen, schon hat man die versteckten Sticker in seiner Tastatur. Unter „Einstellungen“ gibt es den Reiter „Sticker“, wo sich frei zugängliche Bilder verbergen. 

Sexismus und Feminismus existieren in den Telegram-Emojis friedlich nebeneinander – das Paket „feminaziseverywhere“ könnte als Antwort auf die Porno-Bildchen gelesen werden

Sexismus und Feminismus existieren in den Telegram-Emojis friedlich nebeneinander – das Paket „feminaziseverywhere“ könnte als Antwort auf die Porno-Bildchen gelesen werden

Foto: Telegram

Es gibt aber auch einen anderen Weg: Hat man die App auf dem Handy und tippt im Browser die folgende Adresse https://telegram.me/addstickers/NameDesStickerPacks ein, findet man die Sticker, wenn man den Namen entsprechend einfügt.

Gute Packs sind neben den gezeigten: Star Wars Imperial, Windows 95, Game of Thrones und Great Minds

Manchmal muss es eben Marx sein – dieses Telegram-Paket ist für die Kommunisten unter den Chattern gedacht

Manchmal muss es eben Marx sein – dieses Telegram-Paket ist für die Kommunisten unter den Chattern gedacht

Foto: Telegram

Selber Sticker basteln

Findet man trotz der Vielfalt kein passendes Bild, kann jeder Nutzer selbst Sticker-Bildchen basteln und der Community zur Verfügung stellen. Das geht so: Ein Chatbot hilft einem dabei, aus Fotos und Bildern Sticker zu machen, die sich später hinter den Emojis ausklappen.

Wie genau man mit dem digitalen Assistenten im Chat kommuniziert, erklärt er detailliert, wenn man ihn in der Sticker-Seite in den Einstellungen öffnet. Erst benennt man das geplante Paket, dann lädt man die Bilder in passender Größe hoch. Das geht natürlich auch am Computer.

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