„Ana, ich liebe dich“: Touristen ritzen Namen in gestrandeten Blauwal

Punta Delgada (Chile) – Am Strand von Punta Delgada (Chile) liegt seit Samstag ein angespülter, toter Blauwal. Das majestätische Tier fand hier ein tragisches Ende. Doch anstatt dem friedlichen Riesen Respekt zu erweisen, zeigten Touristen, wie abstoßend sich Menschen ihren Mitgeschöpfen gegenüber verhalten können.

Sie strömten in Scharen zu dem toten Wal. Einige kletterten sogar auf ihn, posierten lachend für Fotos. Höhepunkt der Schauerlichkeiten: Jemand ritzte eine Liebes-Botschaft in die Haut des Tieres!

„Ana te amo“ steht in großen Buchstaben auf dem Wal – „Ana, ich liebe dich“.

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Estefanía González von Greenpeace Chile ist entsetzt: „Das ist gefühllos und schändlich“, sagte sie „Fox News“. Auch viele Anwohner sind erschüttert über das Verhalten der Kadaver-Touristen, nennen die auf Twitter verbreiteten Bilder „inakzeptabel“. Ein Twitter-User fragte: „Wie weit werden die Menschen noch gehen?“

Gabriela Garrido vom Naturhistorischen Museum Río Seco sagte der Zeitung „La Nación“, als sie als eine der ersten Wissenschaftlerinnen bei dem Wal ankam, seien etwa 50 Menschen drumherum gestanden. Kinder hätten gegen den leblosen Körper getreten.

Garrido: „Ich war schockiert von der Situation. Ich war voller Wut und fühlte mich ohnmächtig.“

► Die Forscher wollen jetzt herausfinden, weshalb der 21 Meter lange Blauwal starb und dann von der Strömung an den chilenischen Strand getrieben wurde. Ersten Erkenntnissen zufolge handelte es sich wohl um ein junges Tier von etwa zwei Jahren. Laut Wissenschaftlern macht es einen ausgemergelten Eindruck – was darauf schließen lassen könnte, dass es möglicherweise verhungert ist.

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Andere halten auch eine Algenvergiftung für möglich. Estefanía González von Greenpeace: „Es ist eine Tatsache, dass die in der Gegend betriebene Lachszucht das Wasser mit schädlichen Nährstoffen verseucht und so die Entwicklung von Giftalgen begünstigt.“

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