Klare Mehrheit bei Referenden: Norditalien stimmt für mehr Autonomie

Bei den Referenden über mehr Autonomie in zwei norditalienischen Regionen sehen sich die jeweiligen Regierungen als Gewinner. Die Regionalpräsidenten der wirtschaftsstarken Gegenden Venetien und Lombardei erklärten sich am Sonntag zum Sieger der Volksbefragungen.

Ihr Initiator, die fremdenfeindliche Lega Nord, erhofft sich auf Basis der Ergebnisse eine bessere Verhandlungsposition für ihr Ziel, weniger Steuern an wirtschaftlich schwächere Regionen abzuführen.

Beide Regionen wollen mit den rechtlich nicht bindenden Referenden mehr Kompetenzen von der Regierung in Rom. Sie verlangen vor allem, dass bis zu 90 Prozent ihrer Steuern in der Region bleiben. Anders als in Katalonien verfolgen sie derzeit nicht die Unabhängigkeit vom Zentralstaat.

Das Ergebnis: In der Lombardei haben nach Abschluss der Auszählung  95,3 Prozent der Menschen mit „Ja“ gestimmt, sagte Regionalpräsident Roberto Maroni. Die Wahlbeteiligung lag bei 39 Prozent.

In Venetien sprachen sich sogar 98,1 Prozent der Menschen für mehr Autonomie aus, so die Region. Die Wahlbeteiligung lag bei 57 Prozent.

Teaser-Bild

„Ziel erreicht. Für unser Venetien beginnt eine neue Geschichte“, erklärte der Regionalpräsident der Region, Luca Zaia.

Für Kritik sorgte in der Lombardei die Abstimmung mit Tablets. Einige Wähler bemängelten technische Probleme. Ein angeblicher Hackerangriff auf die Regionalregierung sorgte für eine Verzögerung bei der  Auszählung der Stimmen.

PS: Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von BILD.de-Politik!

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.