Korruption in Ecuador Ex-Vizepräsident zu sechs Jahren Haft verurteilt
Ein Gericht in Ecuador hat den ehemaligen Vizepräsidenten und acht weitere Personen wegen Korruption verurteilt: Jorge Glas und die anderen Angeklagten wurden in Quito für schuldig befunden, Bestechungsgeld angenommen und dafür öffentliche Aufträge zum Bau von Erdölinfrastrukturprojekten an den brasilianischen Konzern Odebrecht vergeben zu haben.
Die Verurteilten sollen außerdem 33,5 Millionen Dollar (umgerechnet etwa 28,5 Millionen Euro) als Schadensersatz an den Staat zahlen. Glas ist bereits seit Oktober in Untersuchungshaft, der Prozess gegen ihn hatte im November begonnen. Sein Rechtsanwalt erklärte nun, er werde Berufung gegen das Urteil einlegen.
Glas ist damit der bislang ranghöchste Politiker, der in Lateinamerika im Zusammenhang mit der Korruptionsaffäre um den Konzern Odebrecht verurteilt wurde. Glas war zur Zeit der Ausschreibungen Strategie-Minister in der ersten Amtszeit des Präsidenten Rafael Correa (2007-2017). In der zweiten Amtszeit Correas übernahm Glas die Vizepräsidentschaft.
Der jetzige Staatschef Lenín Moreno hatte sich nach Bekanntwerden der Ermittlungen gegen Glas von seinem Vizepräsidenten distanziert und ihn Anfang August von allen Regierungsaufgaben entbunden. Correa unterstützte dagegen seinen ehemaligen Minister und Vize und bezichtigte Moreno der politischen Verfolgung und des Verrats.