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2. Bundesliga St. Pauli gewinnt Verfolgerduell durch irreguläres Tor

Dank eines Auswärtssiegs in Bochum hält der FC St. Pauli Anschluss an die Aufstiegsplätze. Dabei hatten die Hamburger in der vorentscheidenden Szene Glück, dass eine Regelwidrigkeit nicht geahndet wurde.
Henk Veermann feiert seinen Siegtreffer

Henk Veermann feiert seinen Siegtreffer

Foto: Bongarts/Getty Images

Die Vorentscheidung fiel in der 42. Minute: Nach einem Foul von Manuel Riemann an Ryo Miyachi bekam der FC St. Pauli im Verfolgerduell der 2. Fußball-Bundesliga beim VfL Bochum einen Elfmeter zugesprochen. Sami Allagui trat an. Seinen Schuss ins rechte untere Eck konnte Riemann zwar parieren, aber Henk Veerman staubte zum 2:1 für St. Pauli ab. In der Schlussphase sorgte der eingewechselte Mats Möller Daehli nach einem Konter für den 3:1-Endstand (87. Minute).

Das Problem bei Veermans Treffer: Der Niederländer war zu früh gestartet und stand bei der Ausführung des Elfmeters mehr als zwei Meter im Bochumer Strafraum. Nur deswegen erreichte er den Abpraller vor allen anderen. Doch Schiedsrichter Benedikt Kempes und seine Assistenten übersahen die Regelwidrigkeit. Da es in der 2. Bundesliga keinen Videoassistenten gibt, wurde die Fehlentscheidung nicht korrigiert.

Bochums Trainer Robin Dutt nahm es sportlich. "Dass Spieler zu früh reinlaufen, passiert leider immer, wahrscheinlich auch bei unseren letzten Elfmetern", sagte Dutt. "Entscheidend ist, dass man in einem Spitzenspiel nicht so viele Chancen zulassen darf."

Bochum vergibt gute Möglichkeiten

Tatsächlich hatte der VfL im Anschluss die Möglichkeit, die Niederlage aus eigener Kraft zu verhindern. Doch Lukas Hinterseer und Tom Weilandt vergaben kurz vor der Pause eine Doppelchance: Nach einer Ecke von rechts probierte es Hinterseer am zweiten Pfosten spektakulär per Fallrückzieher. Der Ball wurde abgefälscht und landete bei Weilandt, der die Kugel mit dem Rücken zum Tor per Kopf knapp über die Latte lenkte (44. Minute).

Schön, aber nicht erfolgreich: Lukas Hinterseer beim Fallrückzieher

Schön, aber nicht erfolgreich: Lukas Hinterseer beim Fallrückzieher

Foto: Ina Fassbender/ dpa

Vor der strittigen Elfmeterszene hatte Hinterseer es besser gemacht und per Volleyschuss nach Flanke von Görkem Saglam zum 1:1 getroffen (35.). Zuvor war St. Pauli durch einen schönen Kopfball von Allagui in Führung gegangen (15.).

In der zweiten Hälfte erspielten sich beide Teams gute Chancen: Mit dem ersten Angriff nach Wiederanpfiff hätte Jeremy Dudziak schon für das 3:1 für St. Pauli sorgen können, doch Riemann hielt stark (46.). Zehn Minuten vor Schluss hätte Veerman fast ein reguläres Tor erzielt, setzte einen Lupfer über Riemann aber knapp neben das Tor (81.). Auf der anderen Seite vergaben Sidney Sam (74. und 84.) sowie der eingewechselte Silvère Ganvoula (78. und 80.) die besten Gelegenheiten für die Bochumer.

Durch den Auswärtssieg hat St. Pauli nach Punkten mit dem Tabellendritten Union Berlin gleichgezogen. Mit 28 Zählern haben beide Teams fünf Punkte Rückstand auf den 1. FC Köln und sechs auf den Hamburger SV. Bochum liegt vier Punkte hinter dem Relegationsrang auf Platz sieben. In der kommenden Woche stehen für beide Mannschaften die nächsten Verfolgerduelle auf dem Programm: Der VfL gastiert bei Union Berlin, St. Pauli empfängt den Tabellenachten Greuther Fürth.

VfL Bochum - FC St. Pauli 1:3 (1:2)
0:1 Allagui (15.)
1:1 Hinterseer (35.)
1:2 Veerman (42.)
1:3 Möller Daehli (87.)
Bochum: Riemann - Celozzi, Gyamerah, Hoogland, Danilo - Losilla, Tesche - Weilandt, Saglam (66. Ganvoula), Sam - Hinterseer
St. Pauli: Himmelmann - Zander, Ziereis, Avevor, Kalla - Flum (74. Zehir), Dudziak - Miyachi (76. Möller Daehli), Sobota - Allagui (83. Nehrig) - Veerman
Zuschauer: 23.000
Schiedsrichter: Benedikt Kempes
Gelbe Karten: Riemann, Weilandt / Zander, Ziereis, Veerman
Besondere Vorkommnisse: Riemann hält Foulelfmeter von Allagui (42.)

mmm