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Kiels Relegation gegen Wolfsburg: Das Wunder bleibt aus

Foto: FABIAN BIMMER/ REUTERS

Bundesliga-Relegation Kiel verpasst den Aufstieg klar - Wolfsburg jubelt

Sieg in Hin- und Rückspiel gegen Holstein Kiel: Nach 2017 rettet sich der VfL Wolfsburg erneut in der Bundesliga-Relegation vor dem Abstieg. Beide Vereine stehen nun vor wichtigen Entscheidungen.

Zum sechsten Mal in Serie ist der Zweitligist im Bundesliga-Relegationsduell gegen den Erstligisten gescheitert. In diesem Jahr verpasste es Holstein Kiel, seinen dritten Platz in der zweiten Fußball-Bundesliga mit dem Aufstieg zu krönen. Das Team unterlag im Rückspiel im heimischen Stadion dem VfL Wolfsburg 0:1 (0:0). Der Zweitligist hatte bereits das Hinspiel am Donnerstag beim VfL 1:3 verloren. Verteidiger Robin Knoche erzielte in der 75. Minute den einzigen Treffer der Partie.

Damit steht fest: Wolfsburg vermeidet erneut in der Relegation den Abstieg. Das Team hatte sich bereits im Vorjahr über die Entscheidungsspiele gerettet, damals mit zwei 1:0-Siegen gegen Eintracht Braunschweig. Die neue Bundesliga-Saison 2018/2019 beginnt am 24. August. Der Zweitliga-Auftakt findet bereits am 3. August statt.

Relegationsspiele zur Bundesliga

Jahr Zweitligist Ergebnis Erstligist Hinspiel Rückspiel
2009 FC Nürnberg 5:0 Energie Cottbus 3:0 2:0
2010 FC Augsburg 0:3 FC Nürnberg 0:1 0:2
2011 VfL Bochum 1:2 Mönchengladbach 0:1 1:1
2012 Fortuna Düsseldorf 4:3 Hertha BSC 2:1 2:2
2013 FC Kaiserslautern 2:5 TSG Hoffenheim 1:3 1:2
2014 Greuther Fürth 1:1 (Auswärtstor) Hamburger SV 0:0 1:1
2015 Karlsruher SC 2:3 Hamburger SV 1:1 1:2 n.V.
2016 FC Nürnberg 1:2 Eintracht Frankfurt 1:1 0:1
2017 Eintracht Braunschweig 0:2 VfL Wolfsburg 0:1 0:1
2018 Holstein Kiel 1:4 VfL Wolfsburg 1:3 0:1
*gefettete Teams haben sich in der Relegation durchgesetzt

Bis dahin wird bei beiden Klubs noch einiges passieren. Kiel braucht nach dem Abgang von Trainer Markus Anfang zum 1. FC Köln einen neuen Coach. Außerdem soll Holsteins Geschäftsführer Ralf Becker vor einem Wechsel zum künftigen Ligarivalen Hamburger SV stehen. Auch beim VfL könnte es Veränderungen geben. Der Verbleib von Trainer Bruno Labbadia (Vertrag bis 2019) gilt als ungewiss. Diese Entscheidung wird auch von den Planungen von Jörg Schmadtke abhängen, der in Wolfsburg neuer Sportchef werden soll.

Labbadia hatte bereits vor einigen Tagen gesagt, im Falle des Klassenerhalts beim VfL bleiben zu wollen. Dieses Ziel bekräftige der 52-Jährige nach dem Duell in Kiel erneut und sagte: "Das war mein schwierigster Job, den ich je im Fußball hatte. Jetzt bin ich erstmal nur leer, weil ich weiß, was hinter uns liegt. Aber ich bin sehr, sehr zufrieden." Ein Gespräch mit dem wohl künftigen Sportchef Schmadtke habe es noch nicht gegeben.

Das Relegationsrückspiel war kurzweilig, packende Momente aber selten - und so geriet Wolfsburgs Ligaverbleib nicht in Gefahr. In der 17. Minute standen die VfL-Profis sogar vor einer vorzeitigen Entscheidung: Yunus Malli hatte nach einem Zuspiel in den Rückraum per Flachschuss getroffen. Schiedsrichter Daniel Siebert gab den Treffer nach Videobeweis jedoch nicht. Divock Origi stand beim Schuss von Malli im Abseits und hatte Kiels Torwart Kenneth Kronholm die Sicht auf den Ball versperrt - eine korrekte Entscheidung.

Zu Beginn der zweiten Hälfte blitzte die Offensivstärke der Kieler (36 Treffer in 17 Heimspielen - Top-Wert in der zweiten Liga) einmal auf, aber Aaron Seydel verpasste den Führungstreffer mit einem schönen Hackentrick rechts neben das Tor (47. Minute). Weitere Großchancen erspielte sich der Zweitligist nicht. Der VfL vermied es, zu viel zu riskieren - und ging trotzdem in Führung. In der 75. Minute erzielte Knoche den Siegtreffer nach einem Eckball per Kopf, Kiel verteidigte diese Szene schlecht. Kurz vor Abpfiff jubelte noch einmal das Holstein-Stadion, doch Rafael Czichos hatte beim vermeintlichen Tor zum 1:1 den Ball mit der Hand berührt. Wieder griff der Videoschiedsrichter ein.

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Kiels Relegation gegen Wolfsburg: Das Wunder bleibt aus

Foto: FABIAN BIMMER/ REUTERS

Wolfsburg geht nach den zwei Erfolgen in seine 22. Bundesliga-Spielzeit. Schleswig-Holstein wartet nach Kiels verpasstem Aufstieg weiter auf seinen ersten Fußball-Erstligisten.

Holstein Kiel - VfL Wolfsburg 0:1 (0:0) - Hinspiel: 1:3
0:1 Knoche (75.)
Holstein Kiel: Kronholm - Herrmann (80. Peitz), Schmidt, Czichos, J. van den Bergh - Kinsombi - Schindler, Mühling, Weilandt (76. Janzer), Seydel - Ducksch
VfL Wolfsburg: Casteels - William, Knoche, Brooks, Uduokhai - Guilavogui - Malli (76. Camacho), Arnold - Steffen, Brekalo (90.+2 Baszczykowski) - Origi (84. Dimata)
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
Gelbe Karten: Herrmann, Peitz, Ducksch / Brooks, Uduokhai
Zuschauer: 12.000 (ausverkauft)

jan
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