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In Deutschland Ikea verschärft offenbar Rückgaberecht

Ab dem 1. September können Ikea-Kunden einem Bericht zufolge nur noch neue und unbenutzte Waren zurückgeben. Das Unternehmen wolle damit unter anderem Missbrauch vorbeugen.
Flaggen mit Ikea-Logo

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Foto: YVES HERMAN/ REUTERS

Der Möbelhändler Ikea verschärft in Deutschland erneut sein Rückgaberecht. Die Kunden könnten bei Einkäufen ab dem 1. September Waren nur dann gegen Erstattung des Kaufpreises zurückbringen, wenn diese neu und unbenutzt seien, berichtet die "Welt". Bisher gab es ein Rückgaberecht unabhängig vom Zustand der Produkte und ohne Angabe von Gründen.

"Durch die Einschränkung des Rückgaberechts auf unbenutzte Produkte wollen wir auch sicherstellen, dass Kunden Möbel und Einrichtungsgegenstände nicht nach kurzem Gebrauch entsorgen, sondern den Wert des Produkts schätzen im Sinne des Ressourceneinsatzes, der dafür nötig war", sagte Ikea-Deutschland-Chef Dennis Balslev der Zeitung . Es solle aber auch Missbrauch vorgebeugt werden. "Wir hören aus den Häusern, dass Jahr für Jahr kurz vor dem Ablauf der Umtauschfrist immer die gleichen Leute auftauchen und ihr Geld zurückverlangen", sagte Balslev. "Offenbar frischen hier Vermieter auf diese Weise ihre Wohnungen auf."

Bereits zum Herbst 2016 hatte Ikea nach zwei Jahren sein zeitlich unbegrenztes Rückgaberecht wieder zurückgenommen. Seitdem haben die Kunden ein Jahr Zeit , um Waren ohne Angabe von Gründen zurückzugeben und den Kaufpreis erstattet zu bekommen. Das Unternehmen teilte damals mit, die Frist von 365 Tagen liege immer noch über dem in der Branche Üblichen und gebe dem Kunden Sicherheit gegen Fehlkäufe.

"Die Zeit der großen Möbel-Paläste am Stadtrand ist vorbei"

Im Gespräch mit der Zeitung kündigte Balslev auch an, dass es künftig keine neuen Ikea-Filialen in Randlagen mehr geben soll. Stattdessen drängen die Schweden in die Innenstädte, wahlweise mit eigenen Läden oder aber mit Showrooms und Pop-up-Stores in Einkaufszentren und Warenhäusern. "Die Zeit der großen Möbel-Paläste am Stadtrand ist vorbei."

Das Thema Onlinehandel soll laut Balslev an Bedeutung gewinnen. Ikea baue bundesweit neue Verteilzentren auf, um die Liefergeschwindigkeit deutlich zu erhöhen, allen voran in großen Städten wie Berlin, Köln, München und Hamburg oder auch in Ballungsgebieten wie Rhein-Main und dem Ruhrgebiet. "Dort wollen wir in Zukunft innerhalb von drei Stunden liefern."

Balslev ist seit dem 1. Januar 2018  Geschäftsführer von Ikea Deutschland. Er folgte auf Peter Betzel, der sechs Jahre lang Landeschef in Deutschland war und zum 1. Oktober 2017 die Landesleitung in Indien übernahm.

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aar/dpa