Enttäuschung bei Abo-Zahlen: Netflix-Aktie geht auf Talfahrt

Netflix begründete die schwachen Abozahlen mit den Preiserhöhungen in einigen seiner wichtigsten Märkte

Netflix begründete die schwachen Abozahlen mit den Preiserhöhungen in einigen seiner wichtigsten Märkte

Foto: LIONEL BONAVENTURE / AFP

Die Zahlen blieben weit unter den eigenen Erwartungen!

Netflix hat im zweiten Quartal überraschend wenig neue Kunden hinzugewonnen - das kommt bei Anlegern gar nicht gut an.

▶︎ Weltweit kamen in den drei Monaten bis Ende Juni unterm Strich lediglich 2,7 Millionen neue Bezahlabos hinzu, wie der Online-Videodienst am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte.

Damit blieb Netflix weit unter seiner eigenen Prognose von fünf Millionen neuen Nutzern. Insgesamt brachte es der Streaming-Riese zum Quartalsende auf knapp 152 Millionen bezahlte Mitgliedschaften. ▶︎ Am Markt sorgten die Zahlen für schlechte Stimmung - die Aktie brach nachbörslich zunächst um mehr als zehn Prozent ein.

Netflix hatte in den USA und anderen Ländern die Preise erhöht und die Erwartungen bereits gedämpft, mit einem so geringen Nutzerzuwachs war aber nicht gerechnet worden.

Dass der Umsatz im Jahresvergleich um 26 Prozent auf 4,9 Milliarden Dollar anstieg und der Gewinn mit 270,7 Millionen Dollar (241,2 Mio Euro) über den Vorhersagen der Finanzanalysten lag, konnte die Börsianer nicht trösten.

Rekordserie der US-Börsen zunächst beendet

Insgesamt war für die Anleger an den US-Aktienmärkten am Mittwoch nichts zu holen.

▶︎ Sämtliche Leitindizes, die seit der Vorwoche nahezu täglich Rekordhochs markiert hatten, schlossen im Minus. Der Dow Jones Industrial verlor letztlich 0,42 Prozent auf 27 219,85 Punkte. Der breit gefasste S&P 500 fiel um 0,65 Prozent auf 2984,42 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 büßte 0,48 Prozent auf 7888,76 Punkte ein. Nur leicht negativ wirkte sich der Konjunkturbericht der US-Notenbank Fed („Beige Book“) auf die Kurse aus. Die Dynamik der US-Wirtschaft hat sich der Fed zufolge zuletzt wenig verändert. Insgesamt sei die Wirtschaft im Zeitraum von Mitte Mai bis Anfang Juli mit einem „gemäßigtem“ Tempo gewachsen, hieß es.

Die Industrieproduktion sei weitgehend stabil geblieben, die Einzelhandelsumsätze hätten insgesamt etwas zugelegt. Die Nachfrage nach Krediten sei auf breiter Basis gestiegen. Die Beschäftigung sei modert gewachsen, aber etwas schwächer als zuletzt. Der Geschäftsausblick bleibe „insgesamt positiv“, hieß es in dem Bericht. Zuvor hatten aktuelle Konjunkturdaten für einen leichten Dämpfer gesorgt. So hatte sich der US-Häusermarkt im Juni schlechter als erwartet entwickelt. Die Baubeginne und Baugenehmigungen waren gesunken, letztere deutlich stärker als prognostiziert.

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