China übt scharfe Kritik nach Treffen zwischen USA und Japan: Auch mit Atomwaffen: Biden garantiert Tokios Sicherheit

Yoshihide Suga zu Gast im Weißen Haus von US-Präsident Joe Biden

Yoshihide Suga zu Gast im Weißen Haus von US-Präsident Joe Biden

Foto: MANDEL NGAN/AFP

China hat am Samstag mit scharfer Kritik auf die erneuerten Sicherheitsgarantien der USA gegenüber Japan reagiert!

„Diese Äußerungen gehen weit über den Rahmen einer normalen Entwicklung der bilateralen Beziehungen hinaus“, hieß es in einer Mitteilung der chinesischen Botschaft in Washington am Samstag. „Sie sind schädlich für die Interessen einer dritten Partei, für das gegenseitige Verständnis und das Vertrauen zwischen den Ländern der Region sowie für den Frieden und die Stabilität im asiatisch-pazifischen Raum.“

Vor dem Hintergrund wachsender Spannungen mit China hatten die USA am Freitag ihre Sicherheitsgarantie für Japan erneuert – inklusive eines Atomwaffen-Einsatzes im Bedarfsfall. Das Schutzversprechen gilt nach Angaben der US-Regierung auch für die von Japan kontrollierte Senkaku-Inselgruppe im Ostchinesischen Meer, die China ebenfalls für sich beansprucht.

US-Präsident Joe Biden (78) betonten, dass beide Staaten entschlossen seien, gemeinsam „der Herausforderung durch China zu begegnen“. Es gehe darum, die Zukunft eines friedlichen, freien und offenen Indo-Pazifik-Raums zu garantieren.

Vorausgegangen war der Klartext-Ansage ein symbolträchtiger Besuch des japanischen Ministerpräsidenten Yoshihide Suga (72) im Weißen Haus.

Yoshihide Suga (72, l.) und US-Präsident Joe Biden (78) im Rose Garden vor dem Weißen Haus

Yoshihide Suga (72, l.) und US-Präsident Joe Biden (78) im Rose Garden vor dem Weißen Haus

Foto: MANDEL NGAN/AFP

In einer gemeinsamen Erklärung hieß es, die USA stünden zu ihrer Verpflichtung, Japan „unter Anwendung der kompletten Bandbreite an Fähigkeiten“ zu verteidigen – und dazu gehört auch das Atomwaffen-Arsenal.

► Zugleich hieß es: Die USA verurteilten „jegliche einseitigen Handlungen, die darauf abzielen, Japans Verwaltung der Senkaku-Inseln zu untergraben“.

Die unbewohnten Inseln sind in China und Taiwan als Diaoyu beziehungsweise Diaoyutai bekannt. In den Gewässern rund um die Inselgruppe waren zuletzt vermehrt chinesische Schiffe aufgekreuzt. Angesichts vermuteter Gas- und Ölvorkommen haben die Felseninseln große strategische Bedeutung. Auch Taiwan beansprucht sie für sich.

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Quelle: cctv und YouTube/War on Fear

► Suga bekräftigte mit Blick auf Chinas Machtstreben im indopazifischen Raum, beide Länder widersetzten sich jeglichen Versuchen, „den Status quo durch Gewalt oder Zwang zu ändern“. Dies gelte insbesondere für das Südchinesische Meer und die „Einschüchterung“ von Anrainerstaaten, sagte er.

Die USA sind mit ihrem Atomwaffenarsenal Japans Schutzmacht, in dem Inselstaat sind auch Tausende US-Soldaten stationiert. Die besondere Rolle des Bündnisses kam auch darin zum Ausdruck, dass Suga als erster ausländischer Staatsgast seit Bidens Amtsantritt am 20. Januar persönlich von ihm im Weißen Haus empfangen wurde.

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