Trumps neue Attacke auf Xi: „China hätte die Pest stoppen können“

Das war einmal: Ein lächelnder Xi Jinping und Donald Trump

Das war einmal: Ein lächelnder Xi Jinping und Donald Trump

Foto: Alex Brandon / dpa

Donald Trump (74) zeigt Chinas Präsidenten Xi Jinping (67) die kalte Schulter und wirft seiner Regierung indirekt vor, „die Pest“ absichtlich über die Welt gebracht zu haben. Der US-Präsident erklärte am Freitag, dass die Vermittlung eines Handelsabkommens mit China aufgrund des verpfuschten Umgangs mit der Corona-Pandemie unwahrscheinlich sei. „Ich denke jetzt nicht darüber nach", sagte er Reportern an Bord der Air Force One. „Die Beziehung zu China wurde schwer beschädigt“, fuhr er fort und erhob eine schwere Anklage: „Sie hätten die Pest stoppen können, sie hätten sie stoppen können, Sie haben sie nicht gestoppt.“

Von den Märkten in Wuhan, wo viele lebende Tiere zu Verkauf angeboten werden, ging das Coronavirus um die Welt

Von den Märkten in Wuhan, wo viele lebende Tiere zum Verkauf angeboten werden, ging das Coronavirus um die Welt

Foto: STRINGER / Reuters

Der Amerikaner ging sogar so weit, Peking vorzuwerfen, das Virus absichtlich nach Europa und in die USA exportiert zu haben. Trump: „Sie haben es daran gehindert, aus der Provinz Wuhan in andere Teile Chinas zu gelangen. Sie hätten die Pest also stoppen können, haben es aber nicht getan.“ Als ein Reporter Trump fragte, ob es ein neues Handelsabkommen geben würde, sagte er: „Ehrlich gesagt, ich habe viele andere Dinge im Sinn.“ Das Virus hat mehr als drei Millionen Amerikaner krank gemacht, 133 000 US-Bürger getötet und zig Millionen zumindest vorübergehend in die Arbeitslosigkeit getrieben. Für Trump scheint klar, dass dies Chinas Schuld ist. Bereits vor der Pandemie hatte er einen aggressiven Handelskrieg mit China geführt und die Zölle für eine breite Palette von Waren erhöht. Absicht: Er wollte Peking zwingen, einem Abkommen zuzustimmen, das das geistige Eigentum der USA schützt und die chinesische Politik zugunsten einheimischer Unternehmen aufhebt.

Am 15. Januar 2020 besuchte dann eine große chinesische Delegation unter der Leitung von Vizepremier Liu He das Weiße Haus und alles sah nach einer Entspannung aus. Beide Seiten einigten sie auf eine erste Phase für ein neues Handelsabkommen.

China verpflichtete sich zum Kauf von US-Waren, einschließlich landwirtschaftlicher Produkte, und kündigte Schritte an, um mehr ausländische Investitionen zu ermöglichen und geistiges Eigentum zu schützen. Die USA stoppten im Gegenzug weitere Strafzölle.

Doch dann schwappte das Coronavirus von Wuhan über Europa in die USA und geriet dort in der dichtbesiedelten Metropole New York außer Kontrolle. Folge: Die bis dahin brummende US-Wirtschaft brach brutal ein.

Nun haben die Beziehungen der beiden Länder einen neuen Tiefpunkt erreicht. Donald Trump erwägt inzwischen erneut viele Anti-China-Richtlinien.

Darunter: Das Verbots der Social-Media-Plattform TikTok, die bei US-Teenagern sehr beliebt ist. Doch US-Experten argwöhnen, dass China es nutzt, um Daten der US-Kids an die kommunistischen Führer in Peking weiterzuleiten.

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