Vorerst kein Knast für Roger Stone: Trump boxt alten Kumpel raus

Roger Stone zeigte sich bereits während seines Prozesses siegessicher. Wußte er, dass Trump für ihn da sein würde?

Roger Stone zeigte sich bereits während seines Prozesses siegessicher. Wußte er, dass Trump für ihn da sein würde?

Foto: Jim Bourg / Reuters

Diese Nachricht wird Amerikas Demokraten vor Wut überschäumen lassen. Präsident Donald Trump (74) hat die Haftstrafe gegen seinen langjährigen New Yorker Kumpel und Berater Roger Stone (67) ausgesetzt und ihn von dem Gefängnis bewahrt. Zumindest vorerst. Das bestätigte am Freitag ein hochrangiger Mitarbeiter des Weißen Hauses gegenüber der Webseite „Politico“.

Ex-Mitarbeiter von Trumps Wahlkampfteam 2016 im Knast – infoBild Grafik

Die Umwandlung erfolgt nur wenige Tage, bevor Stone sich am Dienstag im Gefängnis melden sollte, um eine 40-monatige Haftstrafe zu verbüßen.

Präsident Trump nutzte seine Macht, Begnadigungen auszusprechen und stoppte setzte die Haftstrafe seines alten Freundes aus

Donald Trump nutzte seine Macht als Präsident aus und setzte die Haftstrafe seines alten Freundes aus

Foto: Alex Brandon / AP Photo / dpa

Grund für Stones Verurteilung: Der schillernde New Yorker (ließ sich den Kopf von Ex-Präsident Richard Nixon auf den Rücken tätowieren) war in sieben Fällen der Behinderung der Justiz, Zeugenmanipulation und Lüge gegenüber dem Kongress während der Russland-Untersuchungen von Sonderermittler Robert Mueller für schuldig befunden worden war. Stone hatte gegen das Urteil Berufung eingelegt und beteuert seine Unschuld. 2017 hatte er freilich noch damit geprahlt, mit den russischen Hackern „Guccifer 2.0“ in Kontakt gestanden zu haben, die damals hinter dem Angriff auf den Computer von Hillary Clintons Demokraten steckten... Trump deutete bereits am Freitag an, dass er eine Umwandlung der Haftstrafe für Stone in Betracht ziehe.

„Ich werde es mir ansehen. Ich denke, Roger Stone wurde sehr ungerecht behandelt“, sagte er.

Und er holte gegen den von ihm gefeuerten Ex-FBI-Direktor James Comey und seine politischen Gegner aus: „In der Zwischenzeit laufen Comey und all diese Leute - einschließlich Biden und Obama - frei herum, obwohl wir sie beim Ausspionieren meiner Kampagne erwischt haben. Wer hätte das geglaubt.“ Als Begründung für die Begnadigung gab das Weiße Haus freilich ganz andere Gründe an: Stones Alter und seine angeblich schlechte gesundheitliche Verfassung. Er gelobte jedoch, sich nicht in das Berufungsverfahren einzumischen.

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