300-Millionen-Euro-Programm: Mehr Geld für Erzieher-Azubis

Bisher werden die ersten beiden Ausbildungsjahre für Kita-Erzieher an einer Fachschule nicht bezahlt

Bisher werden die ersten beiden Ausbildungsjahre für Kita-Erzieher an einer Fachschule nicht bezahlt

Foto: Meike Wirsel

Der Bund will den Ländern helfen, mehr Erzieher für eine bessere Betreuung in den Kitas zu finden.

Zusätzlich zu den zugesagten 5,5 Milliarden Euro aus dem Kita-Gesetz will Familienministerin Franziska Giffey (SPD) den Ländern rund 300 Millionen Euro für eine Fachkräfteoffensive geben.

„Der Erzieherberuf muss attraktiver werden. Das ist eine Aufgabe für Bund, Länder, Kommunen und Tarifparteien. „Gemeinsam müssen wir jetzt dafür sorgen, Verbesserungen zu erreichen“, sagte Giffey bei der Vorstellung ihres Plans am Dienstag in Berlin. ►Die Länder sollen das Geld laut Giffey unter anderem dazu verwenden, angehende Erzieher während der Ausbildung zu vergüten. Bisher werden die ersten beiden Ausbildungsjahre an einer Fachschule nicht bezahlt. Oft müssen angehende Erzieher sogar noch Schulgeld zahlen. Das schrecke viele Bewerber ab. Ohne bessere Bezahlung und Anerkennung werde der Beruf nicht attraktiver werden, sagte Giffey.

Selbst in den an der Spitze liegenden Ländern Baden-Württemberg, Hamburg und Berlin erhalten nur rund ein Drittel der Fachschülerinnen und Fachschüler eine Ausbildungsvergütung. Gegenwärtig befinden sich bundesweit knapp 38 300 Fachschüler und Fachschülerinnen in einer Erzieher-Ausbildung.

Dramatischer Erzieher-Mangel

Nach aktuellen Berechnungen im Auftrag des Familienministeriums werden schon 2025 191 000 Erzieherinnen und Erzieher für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter fehlen. Im Jahr 2030 werden es Giffey zufolge knapp 200 000 sein.

In der vergangenen Woche haben Bundestag und Bundesrat das sogenannte Gute-Kita-Gesetz verabschiedet. Es sieht in den kommenden vier Jahren zusätzliche 5,5 Milliarden Euro für die Länder vor, um die Qualität der Kleinkindbetreuung zu verbessern.

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