„Dance for the Cure“: »Wir tanzen gegen den Brustkrebs

500 Frauen schwitzen am Samstag in Hamburg für den guten Zweck

500 Frauen schwitzen am Samstag in Hamburg für den guten Zweck

Foto: Lars Berg
Von: Jana Kolbe

Der Bass knallt laut aus den Boxen in einer Hamburger Sporthalle. 500 Frauen bewegen ihre Körper im Takt der Musik.

Vier Stunden tanzen die Teilnehmerinnen bei „Dance for the Cure“ für einen guten Zweck: Die Einnahmen des Tanz-Events spenden die Organisatorinnen Jennifer Dann und Sandra Lamm an Brustkrebs Deutschland e.V.

Zu lateinamerikanischen Rhythmen und Popsongs schwingen die Teilnehmerinnen die Hüften: „In erster Linie sind wir hier, um richtig abzugehen. Trotzdem ist es toll, dass wir mit unserer Teilnahme auch noch etwas gutes bewirken. Brustkrebs geht jeden etwas an“, sagt Zumba-Trainerin Songül Junge. Sie ist mit ihrer Tanzgruppe extra aus Cuxhaven angereist.

Vier Stunden richtig Power: Die Teilnehmerinnen tanzten zusammen mit echten Zumba-, Salsation- und Kapow-Stars

Vier Stunden richtig Power: Die Teilnehmerinnen tanzten zusammen mit echten Zumba-, Salsation- und Kapow-Stars

Foto: Lars Berg

Frauen zeigen sich gerne solidarisch

Bevor die Musik aus den Boxen ballert, ist die Vorfreude den Frauen schon ins Gesicht geschrieben. Sie lachen und albern vor dem Startschuss herum: Franka Lösch (50) ist eine von ihnen.

Seit zehn Jahren tanzt sie Zumba. Dass sie mit 36 Jahren Brustkrebs hatte, wissen ihre Teammitglieder nicht: „Ich habe es nie an die große Glocke gehangen. Ich habe immer versucht zu sehen, dass das Leben nicht nur Krebs ist. Ich habe mich damals auch auf andere Dinge konzentriert.“ 

Getanzt hat Lösch zu diesem Zeitpunkt noch nicht, allerdings weiß sie, wie wichtig die Unterstützung von anderen während dieser Zeit ist: „Ich finde es schön, dass wir heute hier gemeinsam tanzen und Spaß haben können. Ich finde es aber auch toll, dass sich so viele Frauen solidarisch zeigen.“

Der Eintrittspreis (25 Euro pro Person) und auch Anteile der Einnahmen von den Verkaufsständen gehen an Brustkrebs Deutschland e.V.

Franka Lösch (50) war mit 36 Jahren selbst betroffen: Von der Diagnose ließ sie sich allerdings nicht unterkriegen

Franka Lösch (50) war mit 36 Jahren selbst betroffen: Von der Diagnose ließ sie sich allerdings nicht unterkriegen

Foto: Lars Berg

Geschwitzt für den guten Zweck

Die Idee für die Veranstaltung hatten die Organisatorinnen vor knapp vier Jahren: Sie hörten von einer Zumba-Tänzerin, die durch das Tanzen endlich mal von Chemo, Stress und dem ständigen Gedanken an den Brustkrebs abschalten konnte.

Also entschieden sich Jennifer Dann und Sandra Lamm, die hauptberuflich als Veranstaltungskauffrauen tätig sind, ihre Expertise einzusetzen: „Wir haben die erste Veranstaltung dann schon richtig groß aufgezogen, weil wir es von Anfang an richtig machen wollten.“

Jennifer Dann und Sandra Lamm organisieren die Veranstaltung jetzt schon zum dritten Mal

Jennifer Dann und Sandra Lamm organisieren die Veranstaltung jetzt schon zum dritten Mal

Foto: Lars Berg

Das Tanzen macht den Kopf frei

Heute, knapp vier Jahre nach der ersten Veranstaltung steigt die große Party in Pink schon zum dritten Mal. Sie schwitzen, lachen und tanzen – Krebspatientinnen fallen unter den fast 500 Tanz-Liebhaberinnen gar nicht auf.

Auch Conny Johansen (52) weiß, wie stark das Tanzen einen machen kann – sie selbst erkrankte 2016 an Lungen- und Vaginal-Krebs. „Beim Tanzen ist der Kopf frei. In dieser einen Stunde denkt man über nichts mehr nach! Dabei kann man sich sehr viel Kraft holen, für die Dinge, die man in der Woche wieder angehen muss“, sagt sie heute.

Conny Johansen (52) tanzt seit fünf Jahren Zumba – der Sport begleitete sie auch durch die Krankheit

Conny Johansen (52) tanzt seit fünf Jahren Zumba – der Sport begleitete sie auch durch die Krankheit

Foto: Lars Berg

Ende des Jahres ist sie zwei Jahre krebsfrei – der Sport begleitete sie durch die schwere Zeit. „Ich bin mir sicher, dass ich dem Zumba ganz viel zu verdanken habe!“ Auch im nächsten Jahr will sie wieder kommen und gemeinsam mit anderen Frauen für den guten Zweck schwitzen.

Vielleicht ja in einer anderen Stadt – die Organisatorinnen haben inzwischen so viele Anfragen aus ganz Deutschland, dass sie wohl bald auch in Berlin, München, Köln und Co. tanzen werden.

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