Essener Bürgerinitiative überreicht Mini-Haus für Obdachlose: Zuhause auf zwei Quadratmetern
Essen – Nicht 34, nicht 65 und nicht 150 – dieses Wohn-Glück ist nur zwei Quadratmeter groß!
Seit zweieinhalb Jahren wohnt Lars (45, Name geändert) auf den Straßen von Essen, schlief meist in einem öffentlichen Klo. Seit Sonntag hat der ehemalige Koch sein eigenes kleines Zuhause: Die Bürgerinitiative „Essen packt an!“ überreichte ihm ein rollbares Mini-Haus.
Das sogenannte „LessHome“ des Berliner Tüftlers Wolfgang Goergens (59) bietet auf zwei Quadratmetern alles, was man zum (Über)Leben braucht: ein Bett, eine Toilette, ein Waschbecken, eine Dusche, eine Kochplatte und Platz für Habseligkeiten. Die Isolierung ist so gut, dass zwei Kerzen zum Heizen ausreichen. Strom gibt‘s über ein Solar-Panel auf dem Dach. Sogar eine Alarmanlage und einen Briefkasten hat das Kleinsthaus…
„Das Leben auf der Straße ist nicht leicht. Für mich ist das jetzt ein Neuanfang. Endlich wieder Privatsphäre, das stärkt mein Selbstbewusstsein“, sagt Lars.
2500 Euro kostet das 350 Kilo schwere Mini-Haus – gesponsert von Reinhard Wiesemann (60), der in Essen das Unperfekthaus betreibt. Der sagt: „Es gibt nur eine Auflage für den Erhalt des Mini-Hauses. Wer es nicht mehr braucht, übergibt es dem nächsten Nutzer.“
Auch Lars soll das „LessHome“ als Sprungbrett nutzen. Markus Pajonk (49) von „Essen packt an!“: „Wir sind uns sicher, dass Lars in seinem kleinen Eigenheim wieder zur Ruhe kommt, Kraft schöpft und sich dann um eine richtige Wohnung kümmern wird.“ Die Bürgerinitiative sucht jetzt Geldgeber, die weitere Mobilheime fördern möchten.