Neue Schau-Werkstatt aber kein Nachwuchs: Wer hat Bock auf Brockenbahn?

Schlosser Ralf Kortmann (52) repariert eine Dampflok. Er ist ein echter Bahnfan, zog extra wegen des Jobs aus dem Ruhrgebiet in den Harz

Schlosser Ralf Kortmann (52) repariert eine Dampflok. Er ist ein echter Bahnfan, zog extra wegen des Jobs aus dem Ruhrgebiet in den Harz

Foto: Peter Gercke
Von: ANNETT CONRAD

Wernigerode – Seit 120 Jahren schnaufen Dampfloks den Brocken hinauf. Seit 92 Jahren werden die Maschinen im Bahnbetriebswerk am Westerntor in Wernigerode repariert und gepflegt. 2019 will die HSB eine neue Werkstatt bauen – und sucht dafür dringend neue Mitarbeiter!

WER HAT BOCK AUF BROCKENBAHN?

„Bis zu 15 Stellen sind insgesamt zu vergeben“, sagt Matthias Wagener, Geschäftsführer der Harzer Schmalspurbahnen zu BILD. „Wir suchen dringend Bewerber aus allen technischen Berufen, vom Ingenieur bis zum Zerspanungsmechaniker.“ Ein Traum für jeden Eisenbahn-Freund!

Hochbetrieb im alten Bahnbetriebswerk Wernigerode Westerntor. Seit 92 Jahren werden dort die Dampfloks repariert und gepflegt 

Hochbetrieb im alten Bahnbetriebswerk Wernigerode Westerntor. Seit 92 Jahren werden dort die Dampfloks repariert und gepflegt 

Foto: Peter Gercke

Die neue Dampflokwerkstatt soll ein gläsernes Gebäude für 10,5 Mio. Euro werden, die HSB wartet zurzeit auf die Baugenehmigung. „Wenn alles perfekt läuft, startet der Bau noch 2019“, so Sprecherin Heide Baumgärtner.

Grund für den Neubau: Derzeit ist die HSB gezwungen, jede Lok regelmäßig zum TÜV nach Meiningen (Thüringen) zu bringen. Das kostet dort bis zu 500 000 Euro – pro Lok. Die alte HSB-Werkstatt ist zu klein für eine Hauptuntersuchung.

„In der neuen Halle ist genug Platz, um an zwei Arbeitsständen die Dampfloks in ihre 4300 Einzelteile zu zerlegen und wieder zusammenzubauen“, so die Sprecherin. Ersparnis: bis zu zwei Mio. jährlich.

Seit 120 Jahren schnaufen Dampfloks den Brocken hinauf und hinab. Die faszinierende Technik zieht jedes Jahr Eisenbahnfans aus aller Welt an

Seit 120 Jahren schnaufen Dampfloks den Brocken hinauf und hinab. Die faszinierende Technik zieht jedes Jahr Eisenbahnfans aus aller Welt an

Foto: Peter Gercke

Zwar dauert es wahrscheinlich noch bis 2021, bis die neuen Arbeitsplätze fertig sind, aber erste Mitarbeiter werden sofort eingestellt. „Wir brauchen Zeit für die Einarbeitung“, erklärt Baumgärtner.

Die Arbeit an historischen Dampfloks ist so speziell, das kann man nur von erfahrenen Kollegen lernen.

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