Gegen ter Stegen, gegen DFB, gegen die Presse: 2:04 Minuten Hoeneß-Vollgas

Die gnadenlose Abrechnung im Video

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Jetzt ist der Torwart-Zoff (Bayern-)Chefsache!

Erst Rummenigge, dann Hoeneß und Kovac – im Rahmen des 3:0-Siegs gegen Belgrad in der Champions League sprangen die Bayern-Verantwortlichen im Streit um die deutsche Nummer 1 zwischen Manuel Neuer (33) und Marc-André ter Stegen (27) geschlossen ihrem Torwart zur Seite. Und vor allem Hoeneß teilte dabei verbal aus, wie lange nicht mehr.

Uli Hoeneß lederte gegen ter Stegen und die Nationalmannschaft

Uli Hoeneß lederte gegen ter Stegen und die Nationalmannschaft

Foto: Alexander Hassenstein / Getty Images

Hoeneß ledert gegen ter Stegen und DFB

Auf die Frage, wie er den Umgang von ter Stegen mit Neuer findet, wird der Bayern-Präsident deutlich: „Ich finde es einen Witz. Vor allem die Münchner Presse finde ich nicht in Ordnung. Die westdeutsche Presse unterstützt den Marc ter Stegen extrem, als ob er schon 17 Weltmeisterschaften gewonnen hätte. Und von der süddeutschen Presse sehe ich gar keine Unterstützung. Ich finde es unmöglich so ein Thema in die Öffentlichkeit zu bringen, denn er (Ter Stegen/Anm. d. Red.) hat überhaupt keinen Anspruch, dort zu spielen.

Im Tor ist etwas anderes als im Feld. Da muss klar sein, wer spielt. Manuel Neuer ist die Nummer eins! Er ist für viele Jahre der beste Torhüter der Welt gewesen, war verletzungsbedingt eine Zeit lang außer Gefecht. Aber es war doch klar, dass wenn er wieder alte Form hat – und die hat er jetzt – gibt es gar keine Diskussion, dass nur er die Nummer eins sein kann.“

Dann rechnet Hoeneß mit dem DFB ab: „Ich hätte mehr Unterstützung vom DFB erwartet. Wir kriegen ständig Theater vom DFB. Erst die Ausbootung der drei (Müller, Boateng, Hummels, Anm. d. Red.), jetzt dasselbe mit Manuel Neuer. Dass die das zulassen, dass ein Spieler in die Öffentlichkeit geht, mit etwas, was er nur mit Jogi Löw zu besprechen hat.“ Hoeneß meint damit die Aussagen von Neuer-Konkurrent ter Stegen, der nach der jüngsten Länderspiel-Reise ohne Einsatz von einem „schweren Schlag“ gesprochen hatte.

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Am Dienstag hatte Bundestrainer Jogi Löw (59) reagiert, sagte BILD: „Manu hat bei uns zuletzt sehr gute Leistungen gezeigt. Er ist unser Kapitän.“ Offenbar zu wenig für Hoeneß. Der polterte weiter: „Wir werden uns das in Zukunft nicht mehr gefallen lassen, dass unsere Spieler ohne Grund beschädigt werden. Ter Stegen ist ein sehr guter Torhüter, aber Manuel Neuer ist viel besser und erfahrener. Der kann so lange spielen, wie er gesund ist - der wird immer der Beste sein. Wir werden jetzt den Leuten beim DFB ein bisschen Feuer geben, das können wir.“

Es war nicht die erste Attacke von Bayern-Seite in Richtung DFB: Schon vor dem Belgrad-Spiel hatte auch Karl-Heinz Rummennigge (63) den Verband kritisiert. Der Vorstandschef über Neuer und ter Stegen: „Beide haben Weltklasse-Format. Was mir nicht gefällt an der Geschichte und was irritierend ist, ist ganz einfach auch hier das Verhalten des DFB. Da wird nie so richtig Klartext gesprochen. Zum Teil wird das auf dem Rücken von Manuel ausgetragen. Das finde ich nicht fair!“

Zudem äußerte sich Bayern-Trainer Niko Kovac (47) nach dem 3:0 auf der Pressekonferenz: „Ich bin absolut auf der Seite meiner Chefs, absolut auf der Seite meines Kapitäns, von Manuel. Er ist die Nummer eins Deutschlands. Und er bleibt das so lange, wie er die Leistung bringt und nicht zurücktritt.“

Auch Kovac stärkt Manu den RückenNeuer: „Unterstützung ist immer gut“

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Kovac weiter: „Diese Diskussion darf überhaupt nicht stattfinden. Wenn man nicht gut hält, okay. Aber nicht so. Wir reden über einen Top-Spieler, der über zehn Jahre im Tor der Nationalmannschaft steht, der alles gewonnen hat mit seinen Teams und viermal Welttorhüter war.“

Neuer: „Haben vier sehr gute Torhüter“

Neuer schienen die Attacken der Bosse fast ein bisschen unangenehm zu sein: „Unterstützung zu haben ist natürlich immer gut. Aber grundsätzlich muss ich sagen, dass ich einmal was dazu gesagt habe, weil ich drauf angesprochen worden bin. Für mich gilt es weiterhin, meine Aufgaben zu erledigen.“

Der Weltmeister weiter: „Ich will jetzt nicht großartig eine Debatte darüber führen und darüber reden, was wer wie gut kann. Wir sind eine Mannschaft, wir sind Teamplayer. Wir haben vier sehr gute Torhüter, wir spielen zusammen und wir tun alles für die Nationalmannschaft.“

Die nächste Runde in der Diskussion um den Platz im deutschen Tor ist eröffnet.

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