Ist das die WM-Entscheidung?: Vettel ledert gegen Startplatz-Strafe

Von den Renn-Kommissaren in Austin will Sebastian Vettel wohl erst mal nichts mehr hören

Von den Renn-Kommissaren in Austin will Sebastian Vettel wohl erst mal nichts mehr hören

Foto: SRDJAN SUKI/EPA-EFE/REX
Von: HELMUT UHL und JENS NAGLER

Die Formel-1-Saison 2018 war lange sehr spannend. Der Zweikampf zwischen Lewis Hamilton (33) und Sebastian Vettel (31) unglaublich fesselnd.

Doch ausgerechnet diese Saison könnte jetzt ein unwürdiges Ende finden. Vettel wird am Start zum Großen Preis der USA am Sonntag (20.10 Uhr/RTL und im Live-Ticker bei BILD.de) um drei Plätze strafversetzt.

Diese so packende Saison scheint am grünen Tisch entschieden worden zu sein, wo sich jeder Fan noch mal einen epischen Zweikampf auf der Strecke gewünscht hätte.

Sebastian Vettel hat für die Strafe jedenfalls wenig Verständnis. Er ledert bei RTL gegen die Entscheidung der Renn-Kommissare: „Ich bin vom Gas gegangen, in den Augen der Stewards nicht genug. In deren Augen habe ich 27,7 Sekunden gebraucht, um genug vom Gas zu gehen. Das System hat so seine Fehler und Lücken, dazu gab es wohl ein Problem mit den Kontaktschleifen heute Vormittag. Aber in den Augen der Stewards war es klar genug für eine Strafe.“

Vettel hatte im ersten freien Training unter roten Flaggen seine Geschwindigkeit nicht ausreichend verlangsamt, sagen die Stewards. Artikel 31.6 der Regularien schreibt vor, dass die Fahrer deutlich langsamer werden müssen.

Das Problem: Wie langsam ein Pilot werden muss, hängt von einigen Faktoren ab – wie zum Beispiel Wetterbedingungen oder auf welchem Streckenabschnitt sich der Fahrer befindet.

Zu schnell unterwegs: Vettel im freien Training auf dem Circuit of the Americas

Zu schnell unterwegs: Vettel im freien Training auf dem Circuit of the Americas

Foto: Eric Gay / dpa

Für Vettel nicht nachvollziehbar: „Ich glaube, es ist falsch. Ich habe mich umgeschaut, bin langsamer geworden. Aber man muss fast anhalten, um sich an die Vorgaben im Nassen zu halten. Ich finde das falsch, weil es ein Risiko gibt, dass ein Auto hinter einem in einen reinfährt. Aber es ist wohl wichtiger, keine Strafe zu kriegen.“

Das Problem: Vettel ist der einzige Fahrer, den es in Austin erwischt hat. Alle anderen haben genug Gas rausgenommen.

So oder so: Dass Vettel den fünften Titelgewinn Hamiltons in Austin verhindern kann, ist durch den Richterspruch noch unwahrscheinlicher geworden. Bei 67 Punkten Rückstand sprach sowieso schon viel für den Briten – aber man hätte sich wenigstens einen Kampf auf der Strecke als würdigen Abschluss eines tollen Titel-Duells gewünscht.

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