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Katastrophe im Bundesstaat Odisha Züge entgleisen in Indien – wohl mehr als 200 Tote

Katastrophe im Osten Indiens: Bei einem schweren Zugunglück starben womöglich mehr als 200 Menschen, Hunderte wurden verletzt. Das ganze Ausmaß des Unglücks ist noch unklar.
Retter und Überlebende zwischen Zugtrümmern: Dutzende Tote, Hunderte Verletzte

Retter und Überlebende zwischen Zugtrümmern: Dutzende Tote, Hunderte Verletzte

Foto: AP

Dieser Artikel wurde aktualisiert.

In Indien ist es zu einem schweren Zugunglück gekommen. Im östlichen Bundesstaat Odisha entgleisten zwei Züge, dabei sollen zahlreiche Menschen ums Leben gekommen sein. Die Angaben zu den Opferzahlen gingen weit auseinander, manche Medien und Behördenvertreter berichteten zunächst von 50 bis 80 Toten, laut AFP sprach ein Feuerwehrvertreter vor Ort gegenüber der indischen Nachrichtenagentur ANI in der Nacht auf Samstag von mindestens 120 Toten. »Die Todeszahl steigt vielleicht noch«, sagte der Mann demnach. Später berichtete die dpa dann unter Berufung auf die indischen Nachrichtenagenturen ANI und PTI, die Zahl der Todesopfer sei auf mindestens 207 gestiegen. Die indischen Medien zitierten demnach den obersten Behördenmitarbeiter des Bundesstaates Odisha, Pradeep Kumar Jena.

Hunderte Menschen wurden bei dem Unglück verletzt, ein hochrangiger Behördenmitarbeiter im Bundesstaat Odisha sprach laut »Hindustan Times« von 600 Verletzten, die im Krankenhaus behandelt wurden. Dutzende Krankenwagen sollen nach Behördenangaben vor Ort sein. In anderen Berichten ist von mehr als 900 Verletzten die Rede.

Der Unfall geschah gegen 19 Uhr Ortszeit. Der Coromandel-Express war auf dem Weg von Haora (Bundesstaat Westbengalen) nach Chennai (Tamil Nadu), als er im Bezirk Balasore (Bundesstaat Odisha) entgleiste.

Laut Eisenbahnministerium entgleisten zunächst zehn bis zwölf Waggons eines Zuges. Dabei seien vermutlich Trümmer zerstörten Waggons auf einem nahe gelegenen Gleis gelandet, wodurch mindestens drei Waggons eines Zuges aus der Gegenrichtung ebenfalls von den Schienen abgekommen seien. Medien hatten zuvor berichtet, Züge seien zusammengestoßen. Das wurde zunächst nicht bestätigt.

Die Rettungsarbeiten fanden im Dunkeln statt. Auf Videos war zu sehen, wie Helfer versuchten, Passagiere aus umgekippten Waggons zu retten. »Es ist ein großer Unfall und die Opferzahl könnte noch deutlich steigen«, sagte ein hochrangiger Behördenmitarbeiter des Distrikts Balasore, einem Ort in der Nähe des Unglücksorts, der Zeitung »Indian Express«. »Wir haben noch nicht begonnen, die Leichen zu bergen, weil es im Moment unsere Priorität ist, die Verletzten in das Krankenhaus zu bringen und für die notwendige Behandlung zu sorgen.«

Premier Modi zeigt sich erschüttert

Ein Augenzeuge sagte dem örtlichen Fernsehsender NDTV, dass er überall Körperteile von Menschen gesehen habe. Er sei aufgewacht, als sein Zug entgleiste. »10 bis 15 Menschen fielen auf mich. Meine Hände und mein Hals wurden verletzt«, berichtete der Augenzeuge.

Premierminister Narendra Modi twitterte: »Erschüttert vom Zugunglück in Odisha. In dieser Stunde der Trauer sind meine Gedanken bei den trauernden Familien.« Er wünschte den Verletzten in seinem Tweet auch eine baldige Genesung.

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Zugunfälle kommen in Indien häufig vor. Das Büro des Premiers kündigte eine Entschädigung für die Angehörigen der Toten von je 200.000 Rupien (2267 Euro) an. Verletzte sollen demnach je 50.000 Rupien (567 Euro) bekommen. Bahnminister Ashwini Vaishnaw versprach zusätzlich eine Entschädigung in Höhe von einer Million Rupien für die Angehörigen der Toten. Schwerverletzte sollen den Angaben zufolge je 200.000 Rupien und Leichtverletzte je 50.000 Rupien erhalten.

sak/phw/AP/dpa/Reuters