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Leichtathletik-Stars Mihambo und Kaul sind Deutschlands Sportlerin und Sportler des Jahres

Sie sprang mit einer Traumweite zu WM-Gold, er überraschte die Konkurrenz im Zehnkampf: Malaika Mihambo und Niklas Kaul sind als "Sportler des Jahres" ausgezeichnet worden. Auch die Skispringer jubeln.
Beide holten den WM-Titel in ihren Leichtathletik-Disziplinen: Malaika Mihambo und Niklas Kaul

Beide holten den WM-Titel in ihren Leichtathletik-Disziplinen: Malaika Mihambo und Niklas Kaul

Foto: Thomas Kienzle/AFP

Die Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo, der Zehnkämpfer Niklas Kaul und das Skisprung-Team um Markus Eisenbichler sind die deutschen "Sportler des Jahres" 2019. Sie wurden bei der Gala in Baden-Baden ausgezeichnet und folgten den Vorjahressiegern Angelique Kerber (Tennis), Patrick Lange (Triathlon) und der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft.

Leichtathletin Mihambo setzte sich bei der Journalisten-Wahl mit 2281 Punkten deutlich vor der Ironman-Weltmeisterin Anne Haug (1456 Punkte) und der Hindernisläuferin Gesa Krause (994) durch. Die 25-Jährige hatte bei der Weltmeisterschaft im Oktober in Doha mit 7,30 Metern Gold gewonnen und damit eine überragende Saison gekrönt. Haug hatte auf Hawaii als Ironman-Siegerin geglänzt (hier lesen Sie ein Interview ), Krause gewann Bronze bei der Leichtathletik-WM.

Mihambo auf den Spuren von Heike Drechsler

Mihambo auf den Spuren von Heike Drechsler

Foto: Michael Kappeler / dpa

Mit seinem Überraschungssieg in Katar sammelte Kaul mehr Punkte (1973) als Triathlon-Star Jan Frodeno (1892), der bei der Ironman-WM auf Hawaii in neuer Streckenrekordzeit gewonnen hatte. Mit 8691 Punkten im Wettkampf hatte sich der 21 Jahre alte Kaul zum bisher jüngsten Weltmeister bei den Königen der Athleten gekürt. Dritter wurde Skispringer Eisenbichler (1159), der in Seefeld nicht nur mit dem Team, sondern auch von der Großschanze den WM-Titel erobert hatte. Frodeno war bereits 2015 "Sportler des Jahres".

Kaul galt vor der WM in Katar nur als Außenseiter auf den Sieg

Kaul galt vor der WM in Katar nur als Außenseiter auf den Sieg

Foto: Michael Kappeler / dpa

Erstmals seit 2013 gab es in den Einzelwertungen zwei Gewinner aus der Leichtathletik. Damals gewannen die Speerwerferin Christina Obergföll und Diskus-Champion Robert Harting. Mihambo und Kaul gelten auch als Hoffnungsträger für Medaillen bei den Olympischen Spielen in Tokio 2020.

Mihambo war zur WM mit neun Siegen in neun Saisonwettkämpfen gefahren, in Doha überragte sie dann mit ihrer Saisonbestleistung und lag am Ende 38 Zentimeter vor der zweitplatzierten Ukrainerin Maryna Bekh-Romanchuk - das sind Weitsprungwelten. Anders war die Ausgangslage bei Kaul: Er hatte zwar bereits im Juniorenbereich Erfolge gefeiert, galt in Katar jedoch als Außenseiter. Ein Grund für seinen Überraschungssieg war auch der Ausfall von Kevin Mayer aus Frankreich (lesen Sie hier ein Porträt ) am zweiten Wettkampf-Tag. Die enorme Verletzungsgefahr im Zehnkampf durch zu hohe Belastungen dürfte auch für Kaul in den kommenden Monaten eine der größten Herausforderungen sein.

Als "Mannschaft des Jahres" kamen die Skispringer Eisenbichler, Karl Geiger, Stephan Leyhe und Richard Freitag auf 1764 Punkte. Auf Rang zwei landeten die Ruder-Weltmeister des Deutschland-Achters (1396) vor dem Tennis-Doppel Kevin Krawietz und Andreas Mies, das überraschend die French Open gewonnen hatte.

So sehen Skisprung-Weltmeister aus: Markus Eisenbichler (l-r), Stephan Leyhe, Richard Freitag und Karl Geiger bei der WM in Seefeld

So sehen Skisprung-Weltmeister aus: Markus Eisenbichler (l-r), Stephan Leyhe, Richard Freitag und Karl Geiger bei der WM in Seefeld

Foto: Hendrik Schmidt/ dpa

Die "Sportler des Jahres" werden seit 1947 gekürt, Organisator ist die Internationale Sport-Korrespondenz (ISK). Erste Sieger waren der Tennisspieler Gottfried von Cramm und die Leichtathletin Marga Petersen. Zehn Jahre später gewannen die Fußballer von Borussia Dortmund die erstmalige Auszeichnung als "Mannschaft des Jahres". Der deutsche Fußballmeister und -Pokalsieger FC Bayern schaffte es in diesem Jahr nicht unter die besten Zehn.

jan/dpa
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