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Bad Kreuznach Staatsanwaltschaft ermittelt gegen mutmaßliche Wein-Betrüger

Eine rheinhessische Kellerei hat ihren Kunden offenbar keinen reinen Wein eingeschenkt - sondern gepanschte Ware verkauft. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Weinlese in Rheinhessen

Weinlese in Rheinhessen

Foto: Fredrik von Erichsen/ picture alliance / dpa

Annähernd eine Million Liter Wein soll eine rheinhessische Kellerei vermischt und anschließend als Weine aus Einzellagen und reinen Rebsorten verkauft haben. Die Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach ermittelt deshalb wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Betrugs und der Irreführung nach dem Wein- und Ökolandbaugesetz.

In der Kellerei sollen laut Staatsanwaltschaft Weine auf drei unterschiedliche Weisen ordnungswidrig verschnitten worden sein: Weine aus verschiedenen Anbaugebieten, in verschiedenen Qualitätsstufen und in Bio- und Nicht-Bio-Qualität sollen zunächst vermischt, hinterher aber als sortenrein oder als Wein aus einem bestimmten Anbaugebiet vermarktet worden sein.

Im Handel wurde Ramschware verkauft

Die Ermittlungen waren laut Staatsanwaltschaft bereits Ende 2018 aufgenommen worden, nachdem die Kellerei bei einer Kontrolle aufgefallen war. Der Staatsanwaltschaft zufolge soll sie sogenannte Übermengen, die eigentlich nur noch zu Industriealkohol hätten verarbeitet werden dürfen, in den Verkauf gegeben haben. Dieser Vorwurf spielt nach Angaben der Behörde angesichts der Hinweise auf weitere Gesetzesverstöße nun nur noch eine untergeordnete Rolle.

Ermittelt werde gegen neun Personen, unter ihnen zwei Winzer und der damalige Geschäftsführer der Kellerei, sagte Michael Brandt, Leiter der Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach.

hej/dpa-AFX