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kmpkt Genie gesucht

7 philosophische Rätsel, die dein Gehirn auf Touren bringen

7 philosophische Rätsel, die dein Gehirn auf Touren bringen 7 philosophische Rätsel, die dein Gehirn auf Touren bringen
Quelle: Getty Images/Blend Images/JGI/Jamie Grill
Das gemeine an philosophischen Fragen ist, dass es für sie keine Lösungen gibt. Manchen fallen aber geniale Ansätze ein und das blitzschnell. Manchen wie dir vielleicht? Dann antworte hier sieben Mal wie ein großer Denker.

Fangen wir gleich an mit dem Kopfzerbrechen*. Es hilft uns noch die Philosophin Dr. Ina Schmidt, die in ihrer philosophischen Praxis „Denkraeume“ Kunden berät. 2017 erschien ihr Buch „Das Ziel ist im Weg. Eine philosophische Suche nach dem Glück“.

I. Ferne Dinge erscheinen uns viel kleiner, als sie in Wirklichkeit sind.

Kennst du das, wenn du kurz vor der Landung aus dem Flieger schaust und die Menschen da unten wie Mini-Ameisen aussehen, die in einer klitzekleinen Modellstadt wohnen? Klein und unbedeutend schauen sie aus, muhahaha!

Alles erscheint uns viel kleiner, wenn wir es aus der Ferne betrachten. Zum Glück kommen wir, wie der Philosoph René Descartes in seiner „Abhandlung über die Methode“ meint, durch vernünftiges Nachdenken zum Schluss, dass die weit entfernten Dinge tatsächlich größer sind.

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Zur letzten Antwort tendiert auch unsere Expertin. Sie meint: „Es gibt keine tatsächliche Größe eines Gegenstandes, die ohne die Relation zu einer Betrachtung oder Messung auskommt, auf die wir uns im Vorwege geeinigt haben müssen.“

II. Wer von Geburt an blind ist, kennt auch keine Farben.

Schließlich konnte er oder sie nie erfahren, wie zum Beispiel Rot aussieht. Ergibt sich dadurch die folgende Konsequenz?

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Dr. Ina Schmidt stimmt zu, dass Blinde und Sehende die Farbe Rot verschieden interpretieren. Blinde haben aber einen Begriff von Rot, nur ist der von Blinden rein sprachlich unterfüttert. „Es gibt also für beide ein Verständnis für das, was als rot bezeichnet wird, die Referenz ist aber eine andere. Allerdings können wir diese Frage auch unter Sehenden stellen, denn wer weiß schon, ob wir die Farbe Rot alle auf dieselbe Weise sehen?“

Rot... Blau... Neptun!

III. Vielleicht bekommst du auf dem Planeten Neptun einen Jetlag:

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Darauf will Dr. Ina Schmidt nur mit dem Philosophen der Spätantike Aurelius Augustinus antworten, der meinte:

Was also ist die Zeit? Wenn mich niemand danach fragt, weiß ich es. Wenn ich es einem erklären will, der danach fragt, weiß ich es nicht.
Aurelius Augustinus, Bekenntnisse, Liber XI, Caput XIV

Es ist wohl also kaum zu sagen, was die Stunde auf dem achten Planeten unseres Sonnensystems geschlagen hat. Oder kann man einfach in der Mitte einer Neptunnacht mit 0 Uhr beginnen?

IV. In einer Religion mit nur einem Gott betet man automatisch den „wahren Gott“ an.

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Stellen wir uns zum Beispiel zwei verschiedene Religionen vor. Solange Religion A und Religion B sagen, „es gibt nur einen Gott“, haben sie wohl den einen Gott gefunden. In der Hinsicht dürften sie sich nicht uneinig sein, schließlich haben beide recht. Aber wenn sie ihm völlig verschiedene Eigenschaften zuschreiben, sind sie sich ja doch uneinig. Wie können beide monotheistischen Religionen die Auffassung vom „wahren Gott“ für sich beanspruchen, wenn sie ja doch verschieden sind?

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Frau Schmidt verweist auf die Ringparabel in „Nathan der Weise“: „Sich in einem Streit um die eigene Vormachtstellung im Glauben zu zerreiben, straft ebendiesen Glauben als einzig wahre ‚Lüge‘. Einzig angemessen wäre, bei einem solchen Glauben davon auszugehen, an den wahren Gott zu glauben und sich nach Kräften und im Guten darum zu bemühen, ihm gerecht zu werden: gerade in einem toleranten Umgang mit Vertretern anderer Glaubensrichtungen oder sogenannten Ungläubigen.“

V. Ist folgende Aussage wahr oder falsch?

Aufgepasst, hier kommt sie:

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Die Philosophin meint: „Ludwig Wittgenstein war überzeugt, dass wir in dem, was wir sagen, sprachlich nur das zum Ausdruck bringen können, was ‚der Fall‘ ist. In diesem Fall ist es ein Regelgerüst aus festgelegten, grammatikalischen Gesetzmäßigkeiten, die den Satz selbst für richtig erklären. Was bedeutet, dass er nicht falsch ist, damit aber in seiner Aussage über sich selbst falsch wird.“

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Die Aussage beurteilt die Intellektuelle also als falsch, denn eigentlich ist der Satz richtig, also grammatikalisch. Aber das kannst du trotzdem anders sehen.

VI. Darf man einen Menschen töten, wenn das notwendig ist, um fünf andere zu retten?

Ein mieses Gedankenexperiment: Stell‘ dir vor, ein Zug rast auf fünf Menschen zu, die gefesselt auf dem Gleis liegen. Bevor der Zug die Menschen erreicht, muss er noch eine Weiche passieren. Die könntest du umstellen. Dann würde der Zug nicht über die fünf Gefesselten fahren. Allerdings liegt auf dem anderen Gleis liegt „nur“ ein Mensch gefesselt. Der müsste dann stattdessen dran glauben.

Victorian melodrama: steam train nears woman tied to railroad tracks
Quelle: Getty Images/Vetta/RapidEye

Aber hey, das sind immer noch vier weniger, oder?

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Wenn du dich fragst, was man als guter Mensch in so einer Situation machen sollte, denkst du laut Dr. Ina Schmidt falsch: „Zentral ist dabei die Überlegung, ob sich Leben quantitativ messen lässt – ist also ein Leben immer weniger wert als mehrere Leben und wenn wir diese Frage bejahen, wie sieht es aus, wenn z.B. der eigene Sohn an die Gleise gefesselt wäre?“

„Die Frage, wie sich ein „guter“ Mensch in einer solchen Situation verhalten sollte, ist irreführend. Wichtig ist die Frage, welche Kriterien ich welcher Entscheidung zugrunde legen würde, um für mich die bestmögliche Entscheidung treffen zu können.“

7. Das letzte Rätsel kommt von Frau Ina Schmidt persönlich:

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Die Philosophin meint:

„Der französische Denker Michel de Montaigne pries das Philosophieren als ‚Sterben lernen‘ an. Warum aber sollten wir das lernen wollen? Da der Mensch mit ziemlicher Sicherheit das einzige Lebewesen ist, das seiner eigenen Vergänglichkeit bewusst werden kann, ist das, was wir Leben nennen, immer schon von dieser Einsicht beeinflusst. Es ist also nicht der Tod, der zum Leben gehört, sondern das Wissen um den Tod und dieses Wissen können wir nutzen oder nicht. Beides kann unser Leben reicher machen.“

Oder du hältst es wie Epikur. Der sagte, Gedanken über das Jenseits tragen nicht zu einem guten Leben bei.

Hoffentlich hat dir das Philosophieren gefallen. Hier gibt es weitere philosophische Kopfnüsse für dich:

Aber wie erwähnt, es gibt hier keine definitiven Antworten. Wenn du also weitere Lösungsvorschläge hast, dann ab damit in die Kommentare!

*Die Rätsel eins bis fünf stammen aus dem Buch „Philosophieren - ein Handbuch für Anfänger“ von Jay F. Rosenberg, erschienen im Klostermann Verlag. Nummer sechs ist das Trolley-Gedankenexperiment.

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