Die zwei Freunde Michael Podesva und Zbynek Suba, beide 24 Jahre alt, aus der Tschechischen Republik sind nicht die Ersten, die auf die Idee kamen, kurze, besonders handliche Ski zu entwerfen. Bereits in den 70ern gab es ähnliche Produkte wie die Super Slider Sno-skates, die eine komplett neue Art des Wintersports begründen sollten.
Dann gab es Bigfoots und Snowblades und andere Minivarianten. Jedoch hat sich nichts davon zu einem angesehenen Wintersport durchsetzen können. Das wollen die beiden Tschechen mit ihren Mini-Ski mit dem Namen Snowfeet nun erreichen.
Wir wollen es schaffen, die perfekten Mini-Ski herzustellen und dass daraus eine neue olympische Disziplin entsteht. So wie Burton damals half, das Snowboard zu kreieren.
Allerdings forderte das immer mehr Zeit. Also schmissen Podesva und Suba 2018 die Uni und steckten ihre komplette Energie in die Snowfeet. Mit Erfolg. Ihre erste Crowdfunding-Kampagne spielte den jungen Gründern 400.000 US-Dollar ein und lieferte somit den Löwenanteil für die Finanzierung der „Schneefüße“.
Ein Jahr lang haben sie an der ersten Version der Mini-Ski gearbeitet, getestet und designet, so Podesva. Und versucht, die Mini-Ski so „einfach in der Handhabung, sicher, bremssicher und cool“ wie möglich zu machen. Gefertigt werden die Mini-Ski aus glasfaserverstärktem Kunststoff und Metallkanten wie bei echten Ski. Mit nur 39 Zentimetern Länge und einem Gewicht von gerade mal 1,5 Kilogramm pro Mini-Ski sind sie aber um einiges handlicher als echte Ski. Hergestellt werden die „Schneefüße“ komplett in der Tschechischen Republik, in Valasske Mezirici, einer Stadt in der Mährischen Walachei im Bezirk Vsetín.
Trotz des geringen Gewichts und der enormen Kürze soll man in etwa so schnell wie der normale Skiurlauber auf der Piste unterwegs sein.
Wir haben die Geschwindigkeit noch nicht gemessen, aber wir schätzen 70km/h auf hartem Schnee.
Im Pulverschnee dürften die Mini-Ski allerdings nicht allzu gut abschneiden, schließlich verteilt sich das Körpergewicht hier auf eine sehr kleine Fläche. Auch ist nicht sicher, ob man sie auf jeder Skipiste verwenden darf. Gründer Michael Podesva ist jedoch zuversichtlich.
Auf den meisten Skipisten sind Snowfeet erlaubt. Allerdings gibt es ein paar Ski-Resorts, die Snowfeet nicht erlauben, obwohl sie die Voraussetzungen erfüllen.
Das sei jedoch nur eine Frage der Zeit, ist er überzeugt. Die Menschen seien es einfach noch nicht gewöhnt, dass Leute mit Mini-Ski die Pisten runterdüsen. Wie es Anfangs auf beim Snowboard gewesen sei.
Weit mehr Sorgen bereitet den jungen Gründern allerdings eine andere Gefahr. Nämlich Fälschungen aus China. Die erste Version der Snowfeet-Mini-Ski kann man für 139 Euro bei Snowfeet kaufen, doch sucht man danach im Internet, dann findet man auf Amazon schnell weitere Mini-Ski, die dem Produkt von Podesva und Suba zum Verwechseln ähnlich sehen. Zu deutlich niedrigeren Preisen. Viele davon werden von Zehui Technology, einer Firma mit Sitz in Shenzhen (China), angeboten.
Bei Amazon haben Podesva und Suba schon Beschwerde eingereicht. Bisher ohne Rückmeldung. Es wird sich zeigen, ob ihre Mini-Ski trotzt aller Schwierigkeiten wirklich das Potenzial haben, den Wintersport so zu revolutionieren, wie sie es sich vorstellen. Momentan läuft übrigens wieder eine Crowdfunding-Kampagne auf Kickstarter. Und wenn diese so erfolgreich ist wie die erste, dann sieht es ziemlich gut aus für die beiden Gründer aus der Tschechischen Republik.
Und falls du jetzt Lust auf Skifahren bekommen hast, aber weit weg von einem Berg sitzt, versuch dich doch einfach mal an unserem kleinen Pisten-Quiz: