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Ausland Ukraine-Krieg

Erneut Gefechte im russischen Belgorod aufgeflammt

„Wir versuchen, die Seelen der Getöteten zu sammeln“

Im Krieg in der Ukraine sprechen die einen von 80.000, die anderen von bis zu 220.000 getöteten Soldaten, tausende gelten als vermisst. Eine ukrainische Spezialeinheit geht dazu Hinweisen aus der Bevölkerung nach. Sie sammeln Uniformreste, Knochen und militärische Ausrüstung.

Quelle: WELT/ Steffen Schwarzkopf

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Die Kämpfe in der russischen Grenzregion Belgorod gehen laut Gouverneur weiter. Mitglieder eines sogenannten „Russischen Freiwilligenkorps“ kämpfen an Seiten der Ukraine gegen die russische Armee. Die Rebellen sollen bereits zwei Soldaten gefangen genommen haben. Mehr im Liveticker.

In der russischen Grenzregion Belgorod sind offenbar erneut Kämpfe zwischen der Armee und an der Seite der Ukrainer kämpfenden Freiwilligenverbänden aufgeflammt. Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow bestätigte Gefechte in der Ortschaft Nowaja Tawolschanka. Russlands Verteidigungsministerium teilte unterdessen mit, es sei gelungen, eine „Sabotage- und Aufklärungsgruppe ukrainischer Terroristen“ am Überqueren eines nahe gelegenen Flusses zu hindern.

Im Gebiet Belgorod kommt es seit einiger Zeit immer wieder zu Kämpfen und Angriffen, für die Moskau stets Kiew verantwortlich macht. Tatsächlich aber scheint es sich bei den Eindringlingen auch dieses Mal wieder um Mitglieder des sogenannten „Russischen Freiwilligenkorps“ zu handeln, das zwar aufseiten der Ukrainer kämpft, aber aus russischen Nationalisten und Regime-Gegnern besteht.

Mehrere Mitglieder der paramilitärischen Organisation veröffentlichten am Sonntag auch ein Video, in dem sie behaupteten, mehrere Soldaten der russischen Armee gefangen genommen zu haben. Als Bedingung für deren Freilassung forderten die Männer ein Treffen mit Gouverneur Gladkow. Dieser zeigte sich wenig später tatsächlich offen für ein Gespräch – laut den Rebellen kam es letztlich aber nicht zustande.

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Aktuelle Entwicklungen im Liveticker:

02:15 Uhr – Russland will 250 ukrainische Soldaten getötet haben

Russische Streitkräfte haben nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums eine ukrainische Großoffensive in der südukrainischen Region Donezk vereitelt und Hunderte ukrainische Streitkräfte getötet. „Am Morgen des 4. Juni startete der Feind eine groß angelegte Offensive in fünf Sektoren der Front in Richtung Süd-Donezk“, teilte das Ministerium am Sonntag auf dem Nachrichtendienst Telegram mit. „Der Feind hat seine Ziele nicht erreicht, er hatte keinen Erfolg.“ Rund 250 ukrainische Soldaten seien dabei getötet worden. Die ukrainischen Infanteriefahrzeuge sowie 16 Panzer und 21 gepanzerte Kampffahrzeuge seien zerstört worden. Das Ministerium veröffentlichte ein Video, das nach eigenen Angaben mehrere ukrainische Panzerfahrzeuge zeigt, die nach Beschuss auf einem Feld explodieren. Von der Regierung in Kiew gab es zunächst keine Stellungnahme.

00:54 Uhr – Moskau meldet, ukrainische Offensive zu vereiteln

Russland vereitelt eigenen Angaben zufolge eine ukrainische Großoffensive in der südukrainischen Region Donezk. Die Ukraine habe die Offensive am Sonntag mit sechs Panzer- und zwei Panzerbataillonen eröffnet, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Am Wochenende hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, die Ukraine sei bereit für ihre Gegenoffensive zur Rückeroberung von Russland besetzter Gebiete.

23:50 Uhr – Polizei nimmt mehr als 100 Nawalny-Unterstützer fest

Bei Protesten am Geburtstag des inhaftierten russischen Kreml-Kritikers Alexej Nawalny sind mehr als 100 seiner Unterstützer festgenommen worden. Dem Bürgerrechtsportal OVD-Info zufolge wurden am Sonntag 109 Personen in 23 Städten in Gewahrsam genommen. Seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine geht die Polizei hart gegen Demonstranten vor.

23:19 Uhr – Wagner-Chef wirft Armee Verminung von Rückzugswegen vor

Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat erneut schwere Vorwürfe gegen die reguläre russische Armee erhoben. Soldaten hätten Mitte Mai eine Straße vermint, auf der seine Kämpfer aus der mittlerweile eroberten ostukrainischen Stadt Bachmut hätten herausfahren wollen, teilte Prigoschin auf Telegram mit. Er veröffentlichte auch ein Dokument, das ein Einsatzprotokoll von Mitte Mai darstellen soll und in dem zudem von Schusswechseln zwischen Wagner-Söldnern und Soldaten die Rede ist. Überprüft werden konnten diese Anschuldigungen nicht. Das Verteidigungsministerium in Moskau äußerte sich nicht.

Prigoschin hatte ähnliche Vorwürfe bereits vor wenigen Tagen erhoben. Das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) wertet sie als möglichen Versuch des 62-Jährigen, durch den Streit mit dem Verteidigungsministerium von kürzlich aufgekommenen Spannungen zwischen seiner Truppe und Kämpfern von Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow abzulenken.

22:55 Uhr – Geheimbericht über Moskaus Militärprobleme veröffentlicht

Russlands Militär hat Recherchen von Investigativjournalisten zufolge versehentlich einen Text über Probleme bei der Mobilmachung für den Krieg gegen die Ukraine veröffentlicht – und kurz darauf wieder gelöscht. Das bekannte russische Portal „The Insider“ veröffentlichte den Link zu einem Eintrag im Web-Archiv, wo der Text noch einsehbar ist.

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In dem Dokument, das demnach kurzzeitig in einer Online-Zeitschrift des russischen Verteidigungsministeriums abzurufen war, benannte der russische Mobilisierungsbeauftragte Jewgeni Burdinski mit Blick auf die Rekrutierungswelle im vergangenen Herbst zwei Hauptprobleme: „die fehlende Bereitschaft eines Teils der Gesellschaft zur Erfüllung der militärischen Pflichten“ sowie „die Bereitstellung von militärischer Ausrüstung und die Unterbringung des Personals“.

Auch die „Bild“ berichtete über das Dokument, in dem Burdinski an anderer Stelle den „Druck durch Internet-Blogger“ verantwortlich macht für die Weigerung vieler Russen, in den Krieg zu ziehen. Geplant seien deshalb noch in diesem Jahr Razzien bei Wehrpflichtigen, hieß es. Moskau äußerte sich nicht zu der vermeintlichen Veröffentlichungspanne.

22:40 Uhr – Selenskyj: Russland umgeht Waffensanktionen

Russland umgeht nach Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj internationale Waffensanktionen. In einer Videobotschaft sagt Selenskyj, dass einige Länder und Unternehmen Russland dabei behilflich seien, Technologie mit dem Schwerpunkt Raketenproduktion zu erwerben. Russland hat seit dem vergangenen Oktober Hunderte Raketen auf ukrainische Ziele abgefeuert. Russland gelinge es, mit einem Netzwerk an Lieferanten die Strafmaßnahmen zu umgehen.

Die Ukraine wisse über alle russischen Bemühungen zur Umgehung der Sanktionen Bescheid. Kiew werde sicherstellen, dass es „keine Produkte der freien Welt in russischen Raketen gibt“. Im April hatte ein hochrangiger Berater Selenskyjs gesagt, dass die ukrainischen Streitkräfte eine zunehmende Zahl von chinesischen Bauteilen in russischen Waffen gefunden hätten, die in der Ukraine verwendet würden.

21:45 Uhr – Nawalny richtet Botschaft aus der Haft an die Öffentlichkeit

Der inhaftierte russische Oppositionelle Alexej Nawalny hat sich an seinem Geburtstag mit einer persönlichen Botschaft an die Öffentlichkeit gewandt und bekräftigt, trotz der harten Haftbedingungen nicht den Mut zu verlieren. „An seinem Geburtstag muss man ehrlich mit sich selbst sein“, schrieb Nawalny, der 47 Jahre alt wurde, in einer in Onlinenetzwerken verbreiteten Botschaft.

„Und ich habe mir diese Frage gestellt: Bin ich wirklich zuversichtlich oder zwinge ich mich dazu? Meine Antwort lautet: Ich bin es wirklich.“ Der prominente Kreml-Kritiker, der in einem Straflager in der Stadt Wladimir 200 Kilometer von Moskau entfernt einsitzt, schilderte, dass er nun bereits 16 Mal in eine Strafzelle eingesperrt wurde. Nach Angaben seiner Unterstützer wollen die Behörden den 47-Jährigen auf diese Weise brechen.

Vereinzelt kam es zu Nawalnys Geburtstag in Russland zu Protesten: Ein Mann hielt in Moskau ein Plakat mit der Aufschrift: „Alles Gute zum Geburtstag, Alexeij“ und wurde abgeführt
Vereinzelt kam es zu Nawalnys Geburtstag in Russland zu Protesten: Ein Mann hielt in Moskau ein Plakat mit der Aufschrift: „Alles Gute zum Geburtstag, Alexeij“ und wurde abgeführt
Quelle: Getty Images/Contributor#8523328

Lieber würde er bei seiner Familie aufwachen und mit ihnen frühstücken. „Aber so ist das Leben nicht“, fuhr Nawalny fort. Es könne keinen sozialen Fortschritt und auch keine bessere Zukunft geben, wenn es nicht Menschen gäbe, die bereit wären einen Preis dafür zu zahlen, dass sie eine Überzeugung haben dürfen.

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Im zurückliegenden Jahr habe er den Plan verfolgt, „nicht jähzornig und nicht bitter zu werden, sondern eine entspannte Haltung zu bewahren“. Andernfalls wäre dies „der Beginn meiner Niederlage“, schrieb er.

20:40 Uhr – Polnische Söldner wohl an Kämpfen in Belgorod beteiligt

An den Kämpfen in der russischen Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine sind nach polnischen Medienberichten auch Polen beteiligt. Dabei handele sich um Söldner, die unter dem Namen „Polnisches Freiwilligenkorps“ auf der Seite der ukrainischen Armee kämpften, berichteten die Online-Nachrichtenportale „Polsatnews.pl“ und „Wprost.pl“. Sie beriefen sich auf eigene Mitteilungen der Gruppe im Messaging-Dienst Telegram und ein Video, das Soldaten auf dem Weg in Richtung Belgorod zeigen soll.

18:48 Uhr – Vater aus Dnipro zog tote Liza selbst aus Trümmern

Nach dem Tod einer Zweijährigen bei einem russischen Angriff auf ein Wohnhaus außerhalb der ukrainischen Großstadt Dnipro hat die Regierung in Kiew die tragischen Umstände des Todesfalls beklagt. „Der Vater war im Dienst, und wie mir gesagt wurde, schaffte er selbst die Trümmer zur Seite und zog seine Frau und seine Tochter heraus“, sagte die Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk. „Stellen Sie sich nur das Ausmaß dieser Tragödie vor.“

Die kleine Liza war getötet worden, als eine russische Rakete Samstagnacht in einem Hof neben ihrem Wohnhaus einschlug, wie Gouverneur Serhij Lyssak sagte. Die Mutter sei zu Hause gewesen und verletzt worden, der Vater sei von der Arbeit nach Hause geeilt, aber habe seine Tochter nicht mehr retten können. Lyssak sagte, dass zudem fünf weitere Kinder verletzt worden seien.

Das Haus in Dnipro wurde von einer Rakete getroffen
Das Haus in Dnipro wurde von einer Rakete getroffen
Quelle: REUTERS

18:00 Uhr – Russische Rebellen bieten Gefangenenaustausch an

Zwei Gruppierungen russischer Rebellen, die aufseiten der Ukraine stehen, haben nach eigenen Angaben während der Kämpfe in der Region Belgorod zwei russische Soldaten gefangen genommen. Sie seien bereit, die beiden Soldaten während eines Gesprächs mit dem Gouverneur von Belgorod im Süden Russlands auszutauschen, erklären die „Legion der Freiheit Russlands“ und das „Russische Freiwilligenkorps“ per Telegram.

Details teilen sie nicht mit. Vor zwei Wochen war es zu Kämpfen in Belgorod gekommen. Russische Gegner der Regierung in Moskau hatten erklärt, dort Ziele angegriffen zu haben.

16:26 Uhr – Russischer Gouverneur zeigt sich bereit zu Gespräch mit russischen Rebellen

Der Gouverneur im russischen Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, hat sich zu einem Treffen mit russischen Rebellen bereit erklärt, bei dem es um die Freilassung gefangener russischer Soldaten gehen soll. Zwar sei es wahrscheinlich, dass die Soldaten getötet worden seien, erklärt Gladkow. „Aber falls sie leben sollten, von 5 bis 6 Uhr am Kontrollposten Schebekino. Ich garantiere Sicherheit.“

13:33 Uhr – Gouverneur ruft Bewohner von Dörfern an Grenze zu Belgorod zu Evakuierung auf

Nach tagelangem Beschuss der an der Grenze zur Ukraine gelegenen russischen Region Belgorod haben die Behörden die Einwohner dortiger Dörfer aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Er bitte darum, dass die Einwohner der Dörfer des Bezirks Schebekino die Appelle der Behörden beachteten und „ihre Häuser vorübergehend verlassen“, erklärte der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, am Sonntag im Onlinedienst Telegram. Es sei eine weitere „unruhige Nacht“ in Schebekino mit „vielen Schäden“ gewesen, berichtete Gladkow. Ziel sei es nun, „das Wichtigste zu schützen: Ihr Leben und das Leben Ihrer Angehörigen“.

Mehr als 4000 Menschen seien bereits in provisorischen Unterkünften in der Region Belgorod untergebracht, teilte Gladkow mit. Am Sonntag sollten Minderjährige aus Grenzdörfern und Kinder von in der Ukraine kämpfenden Soldaten in Jugendlager gebracht werden, kündigte er an.

Der Bezirk und die gleichnamige Stadt Schebekino in der westlichen Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine waren in den vergangenen Tagen nach russischen Angaben täglich von Granaten getroffen worden. Dabei wurden den Angaben zufolge mehrere Zivilisten getötet.

Am Donnerstag hatte die russische Armee mitgeteilt, unter Einsatz von Artillerie und Kampfjets eine versuchte „Invasion“ ukrainischer Einheiten auf dem Landweg nach Belgorod abgewehrt zu haben.

13:30 Uhr – Marktplatz von Schebekino beschossen

Der Marktplatz des russischen Ortes Schebekino in sieben Kilometer Entfernung von der ukrainischen Grenze ist nach Angaben des Gouverneurs im russischen Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, beschossen worden. Niemand sei verletzt worden. Ein Feuer sei in unmittelbarer Nachbarschaft des Marktes ausgebrochen. In dem Bereich stehe auch ein Getreidespeicher. „Rettungskräfte sind vor Ort“, teilt er via Telegram mit.

13:02 Uhr – Selenskyj: Mindestens 500 ukrainische Kinder tot

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat seit seinem Beginn vor 15 Monaten nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj mindestens 500 ukrainische Kinder das Leben gekostet. Der Präsident teilte mit, russische Waffen und russischer Hass zerstörten jeden Tag das Leben ukrainischer Kinder. Hunderte seien seit Beginn des Krieges Ende Februar 2022 ums Leben gekommen. Stunden zuvor hatten Rettungskräfte die Leiche eines zweijährigen Mädchens geborgen, das bei einem der jüngsten russischen Angriffe getötet wurde.

Viele der getöteten Kinder hätten Wissenschaftler, Künstler oder Sportler werden und einen Beitrag zur Geschichte der Ukraine leisten können, sagte Selenskyj. Es sei unmöglich, die genaue Zahl der Kinder zu ermitteln, die während der Angriffe und unter russischer Besatzung zu Opfern geworden seien. „Wir müssen durchhalten und diesen Krieg gewinnen“, sagte der ukrainische Präsident. „Die ganze Ukraine, unser ganzes Volk, alle unsere Kinder müssen vom russischen Terror befreit werden!“

11:23 Uhr – Neue russische Angriffe auf Ukraine, Flugplatz getroffen

Bei neuen russischen Angriffen ist in der Zentralukraine offiziellen Angaben zufolge ein Flugplatz getroffen worden. Insgesamt seien in der Nacht sechs Marschflugkörper auf sein Land abgefeuert worden, sagte der Sprecher der ukrainischen Luftstreitkräfte, Juryj Ignat. „Von sechs Marschflugkörpern wurden vier durch die Luftabwehr zerstört und zwei trafen leider einen Flugplatz in der Nähe von Kropywnyzkyj.“ Über das Ausmaß der Schäden war zunächst nichts bekannt.

Russland feuerte demnach auch fünf Kampfdrohnen auf das Nachbarland ab, von denen drei abgefangen werden konnten. Die Ukraine, die sich seit mehr als 15 Monaten gegen den russischen Angriffskrieg verteidigt, wird derzeit täglich von auch weit weg von der Front beschossen. Häufig und schwer betroffen ist auch die Hauptstadt Kiew.

Unterdessen meldeten auch die russischen Besatzer auf der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim Drohnenangriffe, die demnach alle abgewehrt worden seien. „Die Krim soll spüren, dass sie zur Ukraine gehört“, kommentierte die Sprecherin der ukrainischen Heeresgruppe Süd, Natalja Humenjuk, wenig später.

11:52 Uhr – Die aktuelle Lage in der Ukraine

Die aktuelle Situation in der Ukraine
Die aktuelle Situation in der Ukraine
Quelle: Infografik WELT


10:46 Uhr – London: Russlands Beamtentum „paranoid“ und verunsichert

Die Unterdrückung von Kritik am russischen Angriffskrieg in der Ukraine nimmt in Russland nach Darstellung britischer Geheimdienstexperten absurde Züge an. Die Behörden seien „paranoid“ und verunsichert, was in einem „zunehmend totalitären System“ als zulässig gelte, hieß es im täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London.

So werde wohl das öffentliche Zurschaustellen von Gegenständen in den Farben der ukrainischen Flagge, blau und gelb, verfolgt. Beispielsweise sei Berichten zufolge der Mitarbeiter eines Pflegeheims festgenommen worden, weil er in einer blau-gelben Jacke zur Arbeit erschienen sei. Ein anderer Mann sei ins Visier der Sicherheitsbehörden geraten, weil er die blau-gelbe Fahne der russischen Luft- und Weltraumkräfte gezeigt habe.

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04:00 Uhr – Mehrere Kinder bei Luftangriff auf Wohnviertel schwer verletzt

Russland hat nach ukrainischen Angaben in der Nacht zum Sonntag wieder eine Reihe von Luftangriffen ausgeführt. In der Nähe der zentralukrainischen Stadt Dnipro sei bei einem Raketenangriff ein zweijähriges Mädchen getötet und 22 Menschen verwundet worden, teilte der örtliche Gouverneur mit. Der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ihnat, berichtete, Russland habe sechs Marschflugkörper gestartet, vier davon seien abgeschossen worden. Die übrigen zwei Marschflugkörper hätten einen Flugplatz in der Nähe der Stadt Kropywnyzkjy im Zentrum des Landes getroffen. Zudem habe Russland fünf Drohnen iranischer Herkunft abgefeuert, von denen zwei Teile der Infrastruktur in der nördlichen Region Sumy getroffen hätten.

Alle auf Kiew gerichteten Flugkörper seien vor Erreichen der Hauptstadt abgeschossen worden, teilten lokale Behörden mit. Seit Mai hat Russland seine regelmäßigen Angriffe auf Kiew verstärkt, vor allem in der Nacht. „Schon die zweite Nacht in Folge hören die Kiewer keine Explosionen mehr“, berichtete der Leiter der örtlichen Militärverwaltung, Serhij Popko, via Telegram. In der gesamten Ukraine dauerte der Luftschutzalarm fast drei Stunden lang an.

02:44 Uhr – Wieder Luftangriffe auf Kiew und Umgebung

Luftabwehrsysteme haben am Angriffe in der Nähe von Kiew abgewehrt. Dies teilte die Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt über den Messaging-Kanal Telegram mit. Zeugen berichteten der Nachrichtenagentur Reuters, dass in der Gegend um Kiew mehrere Explosionen zu hören gewesen seien, die sich anhörten, als hätten Abwehranlagen Ziele getroffen. In der gesamten Ukraine herrschte Fliegeralarm.

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dpa/AFP/AP/Reuters/gub/jr/krö/saw/sebe

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