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Deutschland Urlaubsplanung

So holen Sie 2021 das Maximum aus den Brückentagen

In diesem Jahr fallen etliche Feiertage auf ein Wochenende. Im Gegensatz zu Spaniern, Briten und Belgiern dürfen Deutsche nicht nachfeiern. Wer Brückentage geschickt einsetzt, kann aus seinem Urlaub aber mehr machen.
Reiseredakteurin
So holen Sie 2021 das meiste aus Ihren Urlaubstagen raus

2020 war kein gutes Jahr für Brückentage. 2021 wird es nicht viel besser. Geschickt geplant, kann man aber einiges aus den Urlaubstagen herausholen. Ein Überblick.

Quelle: WELT

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Beim Blick ins Kalendarium für 2021 spricht – feiertagstechnisch gesehen – zunächst einmal vieles für ein gutes Jahr. So hat jeder deutsche Arbeitnehmer durchschnittlich 29 Urlaubstage. Und reserviert man davon 22, um sie geschickt vor, nach und zwischen Feiertagen (regionalen als auch bundeseinheitlichen) zu platzieren, kann man sich mehrere Freizeitbrücken mit insgesamt 52 Tagen bauen.

Soweit die Theorie. In der Praxis gilt diese Rechnung allerdings nur für Bayern und Baden-Württemberg, den beiden Bundesländern mit der höchsten Zahl an Feiertagen. Im nördlichen Teil Deutschlands hingegen müssen Arbeitnehmer lediglich 18 Urlaubstage in petto haben, denn in diesen protestantisch geprägten Regionen gibt es deutlich weniger „Feiertagspfeiler“, sodass nur „Brückenkonstruktionen“ mit zusammen 39 arbeitsfreien Tagen möglich sind.

Das klingt zwar immer noch gut, reicht aber nicht an frühere „Brückenbauerjahre“ heran. Der Grund: 2021 fallen vier der neun bundeseinheitlichen Feiertage auf einen Wochenendtag. Oder anders gesagt: Von den gerade mal fünf beweglichen unter den neun bundeseinheitlichen Feiertagen (Neujahr, Maifeiertag, Nationalfeiertag, erster und zweiter Weihnachtstag), die also sowohl Wochen- als auch Wochenendtag sein können, werden in diesem Jahr vier an einem Samstag oder Sonntag begangen. Zum Vergleich: Im letzten Jahr betraf das lediglich zwei Feiertage.

Bei den regionalen Feiertagen sieht es 2021 nicht besser aus, denn gleich zwei bedeutende christliche Religionsfeste (Mariä Himmelfahrt und Reformationstag) werden an einem Sonntag gefeiert.

Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt profitieren

Feiertagstechnisch besonders schlecht trifft es in diesem Jahr die Berliner. So wird der 8. Mai 2021 wieder ein ganz normaler Arbeitstag in der Hauptstadt sein. Weil sich der Gedenktag für die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht 2020 zum 75. Mal jährte, hatte ihn der rot-rot-grüne Senat als arbeitsfrei erklärt – aber eben nur für letztes Jahr.

Wer sich Brückentage rechtzeitig sichert, kann sich öfter mal eine kleine Auszeit gönnen – wie hier auf dem Bodensee
Wer sich Brückentage rechtzeitig sichert, kann sich öfter mal eine kleine Auszeit gönnen – wie hier auf dem Bodensee
Quelle: Getty Images/Westend61

Im Vergleich zu regionalen Feiertagen, mit denen Landesregierungen zunehmend nach Gutdünken verfahren, sind christliche Hochfeste „ein feste Burg“ (um es mit Luther zu sagen) im Kalender – und geben damit Planungssicherheit. Etwa zum Jahreswechsel. 2020/21 allerdings sah es für Brückenbauer eher mau aus, da der zweite Weihnachtsfeiertag 2020 ein Samstag war. Wer vom 28. bis 31.12.2020 vier Urlaubstage nahm, erhielt aber immerhin eine Freizeitbrücke von zehn Tagen.

Deutlich besser hatten es die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt: Sie konnten sich eine Megabrücke vom 24. Dezember 2020 über den 1. Januar 2021 (Neujahr) und den 6. Januar (Dreikönigstag) bis zum 10. Januar (Sonntag) bauen, indem sie vom 28. bis 31.12. sowie 4., 5., 7. und 8. Januar Urlaub einreichten, das heißt, aus acht Urlaubstagen wurden 18 freie Tage am Stück.

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Hintergrund: Die Staatsdiener dieser drei Bundesländer haben am Dreikönigstag arbeitsfrei (regionaler Feiertag) und profitieren zudem von einer 2013 in Kraft getretenen Vereinbarung zwischen Bund, Ländern und Gewerkschaften, wonach auch der 24. und 31. Dezember arbeitsfrei sind. „Beide Tage sind so zu bezahlen, als hätten die Beschäftigten an diesen Tagen gearbeitet“, bestätigt Ver.di-Sprecher Günter Isemeyer.

Eine Regelung, die die Gewerkschaften am liebsten für alle Beschäftigten in Deutschland durchdrücken möchten. Womit es nur noch eine Frage der Zeit sein dürfte, bis der 24. Dezember zum gesetzlichen Feiertag erklärt wird, wie das bereits in Tschechien und Estland der Fall ist.

Brückentage rund um Ostern 2021

So oder so – am 11. Januar 2021 begann für alle deutschen Arbeitnehmer eine lange Durststrecke. Denn zwischen dem Dreikönigsfest und Karfreitag, dem nächsten christlichen Hochfest, liegen zwölf Kalenderwochen ohne Feiertage.

Mit einer Ausnahme: 2019 erklärte der Berliner Senat den Internationalen Frauentag (8. März) zum regionalen Feiertag; er wird 2021 an einem Montag gefeiert – und das sicherlich mit großem Begleitprogramm, denn die 1911 von Westeuropa ausgehende Proklamation des Frauentages jährt sich 2021 zum 100. Mal. Berliner, die vom 9. bis 12. März Urlaub beantragen (und erhalten), können aus vier Urlaubstagen neun freie Tage machen.

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Zum Karfreitag (2. April) wendet sich das (Kalender-)Blatt wieder zugunsten aller Arbeitnehmer. Und da auch der Ostermontag (5. April) ein bundesweiter Feiertag ist, lässt sich mit vier Urlaubstagen (29. März bis 1. April oder 6. bis 9. April) eine jeweils zehntägige Freibrücke bauen.

Ein Tipp für Brandenburger: Als einziges deutsches Bundesland behandelt Brandenburg den Ostersonntag explizit als gesetzlichen Feiertag – wer also am 4. April arbeiten muss, hat Anspruch auf einen Ersatzruhetag. Das Ganze wiederholt sich dann am Pfingstsonntag (23. Mai) – auch er steht einzig in Brandenburg unter besonderem Feiertagsschutz.

So werden aus 14 Urlaubstagen 25 freie Tage

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Der Mai ist normalerweise ein Wonnemonat für Brückenbauer, enttäuscht 2021 allerdings ein wenig. So ist der bundesweit begangene Tag der Arbeit (1. Mai) ein Samstag. Dann folgt der Himmelfahrtstag (13. Mai), der immer ein Donnerstag ist; wer den nachfolgenden Freitag (14. Mai) Urlaub nimmt, hat vier freie Tage – es ist der Klassiker unter den alljährlichen Freizeitbrücken.

Sehr beliebt ist auch der „Brückenschlag“ von Christi Himmelfahrt auf Pfingstmontag (24. Mai), der sogar zwölf freie Tage ergibt, vorausgesetzt, der 14., 17., 18., 19., 20. und 21. Mai sind Urlaubstage.

Dann geht es mit Fronleichnam weiter, ein Hochfest, das am zweiten Donnerstag nach Pfingsten begangen wird. Fronleichnam (3. Juni) gilt jedoch nicht bundesweit als Feiertag, sondern ist auf Teile Westdeutschlands (Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland) sowie auf katholisch geprägte Gemeinden Sachsens und Thüringens beschränkt. Mit einem am 4. Juni genommenen Urlaubstag kommen Arbeitnehmer dieser Bundesländer auf vier freie Tage.

Wer das absolute Maximum herausholen möchte, verbindet Himmelfahrt und Pfingsten mit Fronleichnam. Dann werden aus 14 Urlaubstagen (14.5., 17. bis 21.5, 25. bis 28.5., 31.5., 1.6., 2.6. und 4.6.) 25 freie Tage am Stück.

Thüringen kommt trotz neuem Feiertag nicht an Bayern ran

Juli, August und September sind in puncto Brückentage ein Totalausfall. Das gilt selbst für jene Bundesländer mit regionalen Feiertagen. Mariä Himmelfahrt (15. August) etwa ist für Bayern und Saarländer schul- und arbeitsfrei, doch 2021 fällt der katholische Feiertag auf einen Sonntag, ist für Brückenbauer also uninteressant.

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Arbeitnehmer in Thüringen bekamen von ihrer rot-rot-grünen Landesregierung 2019 den Weltkindertag als zusätzlichen regionalen Feiertag geschenkt – schön für sie, denn der 20. September ist 2021 ein Montag. Nebenbei bemerkt: Trotz der neuen Feiertage für Berliner und Thüringer führen weiterhin die Bayern mit insgesamt 13 Feiertagen; die Augsburger haben mit ihrem lokal geltenden Hohen Friedensfest (es ist übrigens der einzige staatlich geschützte städtische Feiertag weltweit) sogar 14.

Der Oktober ist mit zwei Feiertagen gesegnet, doch beide – der bundesweite Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober) und der Reformationstag (31. Oktober) – fallen im kommenden Jahr auf einen Sonntag. Letzteres wird besonders die Bewohner Schleswig-Holsteins, Niedersachsens, Hamburgs und Bremens ärgern, die erst 2018 den protestantischen Feiertag als regionalen Feiertag hinzubekamen; bis dato war der Reformationstag nur in den fünf ostdeutschen Ländern arbeitsfrei.

Weihnachten liegt für Arbeitnehmer ungünstig

Auch Allerheiligen (1. November) ist als katholisches Hochfest regional begrenzt, und zwar auf Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland; eine längere Freizeitbrücke lässt sich 2021 aber nicht bauen – der 1. November ist ein Montag und damit eher für ein verlängertes Wochenende geeignet.

Überhaupt ist der November für deutsche Brückenbauer uninteressant; lediglich die Sachsen haben mit dem Buß- und Bettag einen ordentlichen „Pfeiler“, weil der regionale Feiertag immer am Mittwoch vor dem Ewigkeitssonntag begangen wird, dem letzten Sonntag des Kirchenjahres; 2021 ist es der 17. November.

Zum Jahresende gibt es dann normalerweise wieder für alle Bundesbürger die Möglichkeit, ihre „Freizeitausbeute“ zu erhöhen. Nur leider nicht 2021. Denn das Weihnachtsfest liegt komplett am Wochenende; die zwei bundesweit arbeitsfreien Weihnachtsfeiertage (25. und 26. Dezember) fallen auf Sonnabend und Sonntag.

Was eigentlich ein klassischer Fall für die deutschen Gewerkschaften ist: Sie könnten sich an Großbritannien, Belgien und Spanien ein Beispiel nehmen, wo alle Feiertage, die an einem Wochenende liegen, am darauffolgenden Werktag nachgeholt werden.

Macht ein EU-weites Impfzertifikat das Reisen wieder möglich?

Österreichs Kanzler Kurz setzt sich für einen europäischen Impfpass ein. Vorbild ist der grüne Pass in Israel. Mit einem solchen Zertifikat könnten Reisen innerhalb Europas bis zu Beginn der Urlaubssaison wieder möglich sein.

Quelle: WELT/ Isabell Finzel

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