Der VfL Wolfsburg hat sich erneut in der Saisonverlängerung vor dem Absturz in die Zweitklassigkeit gerettet. Dank des Treffers von Robin Knoche (75. Minute) kam der Bundesligist im Relegationsrückspiel beim Zweitliga-Dritten Holstein Kiel zu einem verdienten 1:0 (0:0) und sicherte sich wie im Vorjahr erst im letzten Moment den Klassenerhalt.
„Das war mein schwierigster Job, den ich im Fußball gehabt habe“, sagte Trainer Bruno Labbadia, der mit dem Klassenerhalt einmal mehr sein Image als Retter schärfte: „Es kamen so viele Dinge zusammen, ich wurde auch angefeindet, aber es war wichtig, immer die Ruhe zu bewahren. Das war die einzige Chance, die Mannschaft zu schützen, und die Jungs haben es super gemacht. Jetzt bin ich erst mal nur leer, weil ich weiß, was hinter uns liegt. Aber ich bin sehr zufrieden.“
Vor 12.000 Zuschauern im ausverkauften Holstein-Stadion genügte dem Team von Trainer Bruno Labbadia eine durchschnittliche Leistung, um das 3:1 aus dem Hinspiel am vergangenen Donnerstag zu verteidigen. Verteidiger Robin Knoche (75.) traf per Kopf zum Auswärtssieg. Dem vermeintlichen Ausgleich durch Kiels Rafael Czichos (86.) verweigerte Schiedsrichter Daniel Siebert nach Studium der Videobilder wegen eines Handspiels die Anerkennung.
Manager Becker könnte Anfang folgen
Die Kieler hingegen verpassten beim Abschied ihres Trainers Markus Anfang nach einer grandiosen Saison in der Zweiten Liga den direkten Durchmarsch und müssen in der kommenden Spielzeit einen neuen Anlauf starten. Letztlich fehlten ihnen über beide Spiele gesehen die Cleverness und die spielerischen Mittel, um den Erstligisten in Bedrängnis zu bringen. „Ich glaube, wir waren die klar bessere Mannschaft. Und das ärgert mich“, sagte Anfang mit Tränen in den Augen.
Der 43-Jährige wechselt mit seinem Co-Trainer zur kommenden Saison zum 1. FC Köln. „Wir haben alle gemeinsam zwei richtig tolle Jahre erlebt. Es ist sehr emotional. Und am meisten tut mir weh, dass wir uns mit einer Niederlage verabschieden“, so Anfang.
In Kiel geht nach zwei maximal erfolgreichen Jahren etwas zu Ende. Mit den guten Leistungen haben sich auch die Spieler ins Schaufenster gespielt. Dominick Drexler wird von mehreren Klubs umworben. Andere Offensivspieler wie Aaron Seydel (Mainz), Marvin Ducksch (FC St. Pauli) oder Tom Weilandt (VfL Bochum) sind nur ausgeliehen.
Noch schwerwiegender könnte der Verlust des Managers sein. Geschäftsführer Ralf Becker wird mit dem HSV in Verbindung gebracht und soll sich bereits dem Aufsichtsrat vorgestellt haben. Nach Informationen der „BILD“ haben die Hamburger ihre Suche abgeschlossen. Die Entscheidung falle demnach zwischen Becker und Markus Krösche. Vom Interesse am Paderborner Sportchef hatte die „Hamburger Morgenpost“ zuerst berichtet. „Wir haben ein wahnsinnig erfolgreiches Jahr gespielt, hatten heute ein Relegationsspiel“, sagte Becker und vermied eine Stellungnahme: „Alles andere kommentiere ich nicht.“