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Olympia Schock für die USA

„Mentales Problem“ - Rätsel um Rückzug von Superstar Simone Biles

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Simone Biles hat sich offenbar am Knöchel verletzt
Quelle: AFP/LOIC VENANCE
2016 stieg Simone Biles mit vier Olympiasiegen zum globalen Superstar auf. In Tokio wollte die nur 1,42 Meter große Turnerin neue Triumphe feiern. Doch einer der Superstars dieser Spiele bricht das Teamfinale ab.

In der Nacht sendete Simone Biles aus Tokio ein Zeichen in die Welt. Auf twittere postete der Turn-Superstar ein weißes Herz. Sonst nichts. Keine Worte, keine Erklärung. Unter dem Post gibt es eine Welle des Zuspruch, der aufmunternden Worte.

Zuvor hatte die Turnerin das Finale im Team-Mehrkampf bei den Olympischen Spielen nach dem ersten Gerät abgebrochen. Für ihren Sprung hatte die 24-Jährige zuvor die für sie ungewohnt niedrige Wertung von 13,766 Punkten bekommen. Erst deuteten die Anzeichen auf eine Verletzung hin, doch offenbar waren psychische Probleme der Grund. „Ich muss mich auf meine psychische Gesundheit konzentrieren. Wir müssen Körper und Geist schützen“, sagte Biles.

Nach dem ersten Wettkampf hatte Biles mit dem Mannschaftsarzt der Amerikanerinnen die Halle verlassen, in die sie kurze Zeit später mit einer Bandage am rechten Bein zurückkehrte. Am zweiten Gerät, dem Stufenbarren, wurde Biles von der als Ersatzfrau in der Startliste aufgeführten Jordan Chiles ersetzt. Die Ausnahmeturnerin sollte eigentlich an allen vier Geräten antreten.

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Schon in der Qualifikation am vergangenen Sonntag hatte Biles nicht die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen können. Allerdings war sie trotz zahlreicher Schnitzer Beste des Vierkampfes aus Boden, Schwebebalken, Sprung und Stufenbarren. Auf Instagram hatte sie sich am Montag über den enormen Druck beklagt. Der war offenbar auch im Finale zu viel für sie.

Biles erklärte nach der Siegerehrung, nicht verletzt zu sein, ließ einen Start im Mehrkampf-Finale am Donnerstag aber offen. Darüber wolle man später entscheiden, sagte die 24-Jährige. „Morgen haben wir so etwas wie eine kleine Trainingspause, es ist schön, einen Tag Ruhe für den Kopf zu haben. Verletzt bin ich nicht“, sagte sie. Zudem deutete sie emotionale Probleme an. Sie traue sich selbst nicht mehr so, wie sie es getan habe, sie wisse nicht, ob es am Alter liege, aber sie werde nervöser, wenn sie turne, sagte sie. „Ich habe auch das Gefühl, dass ich nicht mehr so viel Freude habe“, erklärte sie.

Laut NBC bestätigte Biles‘ Trainer, dass sein Schützling nicht verletzt sei. Vielmehr sei ihr Rückzug aus dem Finale das Ergebnis eines „mentalen Problems“.

„Verdammt, manchmal ist es hart“

Vor dem Wettkampf hatte Biles geschrieben: „Es war kein einfacher Tag oder mein Bestes, aber ich bin durchgekommen. Ich fühle mich wahrhaftig als hätte ich zurzeit die Last der Welt auf meinen Schultern. Ich weiß, ich bürste es ab und lasse es so aussehen als würde der Druck keinen Einfluss auf mich haben, aber verdammt, manchmal ist es hart hahaha.“

Ihre Teamkolleginnen gelang die Mission Titelverteidigung ohne sie nicht. Stattdessen wurden Die Turnerinnen aus Russland mit 169,528 Punkten erstmals seit 29 Jahren wieder Olympiasiegerinnen. Die USA mit 166,096 Zählern auf Rang zwei, Platz drei belegte Großbritannien mit 164,096 Punkten.

Noch wichtiger als das verpasste Gold wird aber die Frage sein, was das Aus des größten US-Olympia-Stars für die Einzelwettkämpfe bedeutet. In einer Erklärung des amerikanischen Turnverbandes hieß es nur: „Simone Biles hat sich aufgrund eines medizinischen Problems vom Mannschaftsfinale zurückgezogen. Sie wird untersucht, um die medizinische Freigabe für zukünftige Wettbewerbe zu klären." Biles selbst gab an, in den Einzelfinals starten zu wollen.

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Viermal Gold hatte die Ausnahmeturnerin bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro gewonnen. Spätestens seither ist sie der unumstrittene Star der Szene. Vor Tokio war Biles auf dem Cover von „Health Magazin“ und „Wall Street Journal“ zu sehen. Dabei hat die Texanerin auch keine Scheu, sich in auffallenden Outfits zu zeigen.

„Simone ist für uns kein Maßstab“

Biles war erst Ende Mai nach einer 587 Tage dauernden Wettkampf-Pause auf die Turn-Bühne zurückgekehrt – und das mit einem Sprung, den nie zuvor eine Frau gezeigt hatte. Als Erste stand die 24-Jährige einen Jurtschenko mit doppeltem Rückwärts-Salto gebückt. „Ich denke, Simone ist für uns kein Maßstab. Das, was sie macht, ist irgendwie auch ein bisschen unmenschlich, meiner Meinung nach. Auf jeden Fall hat sie meinen Riesenrespekt“, sagte die Deutsche Pauline Schäfer, 2017 Weltmeisterin am Schwebebalken.

Die US-Turnerin ist nur 1,42 Meter groß, doch alle blicken zu ihr auf. „Eine herausragende Turnerin, die vor allem auch die Sportart nochmal prominenter gemacht hat. Sie ist einfach ein Star in unserer Sportart“, sagte Schäfers Teamkollegin Elisabeth Seitz.

SUF/tok/dpa

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