Nach der Buskatastrophe auf Madeira mit 29 Toten hat der Rücktransport der überlebenden deutschen Urlauber begonnen. Ein MedEvac-Airbus der Luftwaffe war am frühen Samstagmorgen von Köln-Wahn Richtung Madeira gestartet. Er nahm dort Verletzte des Busunglücks vom Mittwoch auf und flog nach Deutschland.
Samstagmittag gegen 13 Uhr startete der Airbus in Madeira. An Bord waren neben Ärzten zwölf Patienten, nach portugiesischen Medienberichten sechs Männer und sechs Frauen. Sie waren bei dem Busunglück in dem Ort Caniço am Mittwochabend teilweise schwer verletzt worden. Die Flugzeit bis Deutschland beträgt etwa drei Stunden. Eine verletzte Deutsche war nach Angaben der Klinikleitung noch nicht transportfähig und blieb zunächst im Krankenhaus in der Inselhauptstadt Funchal.
Der Airbus A310 MedEvac ist die fliegende Intensivstation der Bundeswehr. Die Luftwaffe bezeichnet die Maschine als „wichtiges Glied in der Rettungskette zur medizinischen Evakuierung schwer und schwerstverletzter Personen über große Distanzen“.
Das medizinisch ausgerüstetes Spezialflugzeug der Bundeswehr landete am Samstagmorgen auf dem Cristiano-Ronaldo-Flughafen der portugiesischen Ferieninsel, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Kurz nach der Landung wurden bereits die ersten Verletzten an Bord des Airbus gebracht.
Insgesamt wurden Karfreitag noch 16 der 28 Verletzten im Krankenhaus von Funchal behandelt. Der Reisebus mit Dutzenden deutschen Urlaubern war am frühen Mittwochabend in dem Ort Caniço von der Straße abgekommen, hatte sich überschlagen und war einen Abhang hinunter auf ein Haus gestürzt. Als Ursache gilt ein Bremsversagen als wahrscheinlich, offizielle Ermittlungsergebnisse gab es aber noch nicht.
„Portugal trauert, Deutschland trauert“
Überlebende und ihre Angehörigen nahmen am Karfreitag in Funchal an einem Gedenkgottesdienst teil. Zu der Trauerfeier hatte die Pfarrerin der deutschsprachigen evangelischen Kirche auf der Atlantikinsel, Ilse Everlien Berardo, in der Kirche Igreja Presbiteriana eingeladen.
Einige der Gäste hätten deutliche Verletzungen am Körper und im Gesicht gehabt, berichtete die Zeitung „Correio da Manhã“ am frühen Abend. Die 45-minütige Veranstaltung, an der auch Portugals Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa teilnahm, fand hinter verschlossenen Türen statt. „Portugal trauert, Deutschland trauert, und die Solidarität kommt aus dem Herzen beider Nationen, und nicht nur dieser beiden Nationen“, sagte Berardo vor Beginn der Trauerfeier. „Wir sind dankbar für alle tröstlichen Worte.“