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  4. Lanch: Diese Gründer eröffnen 70 Influencer-Restaurants auf einmal

Gründerszene Gastronomie

Das Aufkommen der Influencer-Restaurants

Nono Konopka, Kevin Kock und Jonas Meynert wollen mit ihrem Start-up Lanch Lieferessen neu positionieren Nono Konopka, Kevin Kock und Jonas Meynert wollen mit ihrem Start-up Lanch Lieferessen neu positionieren
Nono Konopka, Kevin Kock und Jonas Meynert (v. l.) wollen mit ihrem Start-up Lanch Lieferessen neu positionieren
Quelle: Lanch / Collage: Dominik Schmitt, Business Insider
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„Lanch“ will regionale Gastronomie mit der digitalen Welt verbinden. Das Start-up gibt Influencern durch eine Vielzahl an Partner-Restaurants die Möglichkeit, eigene Lieferketten zu eröffnen. Den Anfang machen die bekannten YouTuber Knossi und Trymacs mit ihrer Marke „Happy Slice“.

Worum geht es

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„Es wird einen kleinen Big Bang geben“, sagt Kevin Kock, einer von drei Gründern von Lanch. Still und heimlich hatte sich das Food-Creator-Tech-Start-up im vergangenen Jahr in Stellung gebracht. Am 1. Juni 2023 eröffnete es insgesamt 70 Liefer-Restaurants auf einen Schlag in ganz Deutschland.

Und die Gründer erwarten innerhalb der ersten Tage einen Riesenandrang. „Wenn jetzt alle bestellen wollen, kann es sein, dass die Ressourcen dann auch schon vorzeitig aufgebraucht sind“, sagt Kock. Die Gründer sind jedenfalls von ihrem zeitgenössischen Konzept überzeugt.

Und das geht so: Lanch ist eine Plattform, die es bekannten Creatorn – also YouTubern, Musikern oder anderen Influencern – ermöglichen will, ihre eigene Liefer-Restaurantkette zu eröffnen. Und zwar ohne Gastro-Erfahrung.

Dafür hat das Start-up nach eigenen Aussagen fast ein Jahr lang an einem adaptierbaren Konzept gearbeitet; eine eigene Software aufgesetzt und sich auf die Suche nach Partnerrestaurants gemacht, erzählt Co-Gründer und CEO Nono Konopka.

Die Menüs werden jeweils gemeinsam mit den Creatorn erarbeitet und dann von einem professionellen Kochmeister finalisiert und für die Auslieferung angepasst. Die Partnerrestaurants sollen die jeweiligen Menüs dann genau so kochen, wie ihnen Lanch das vorgibt.

Dafür werden sie mehrmals pro Woche mit den jeweiligen Zutaten beliefert, sagt Konopka. Quality-Manager sollen die korrekte Umsetzung vor Ort überprüfen. So soll es möglich werden, das Creator-Food auf einen Schlag im ganzen Land anzubieten.

Influencer eröffnen eigene Liefer-Restaurantkette

Den Anfang machen die bekannten YouTuber Knossi und Trymacs. Unter der Marke „Happy Slice“ liefern ab dem 1. Juni insgesamt 70 Partner die selbst entwickelten Pizzen der Creator aus. Bestellen kann man die „fröhlichen Pizzastücke“ ganz einfach über eine der gängigen Liefer-Apps, Lieferando, Wolt oder Uber Eats.

Zusätzlich dazu soll es zu jeder Creator-Food-Marke eine App geben, die das Ganze zu einem „digitalen Erlebnis“ machen soll, wie Konopka sagt. Dort kann die Community der jeweiligen Markengesichter partizipieren: Feedback geben, sich Gerichte wünschen oder Treffen mit den Creatorn gewinnen.

„Dieser sehr enge Austausch ist das, was die Creator-Economy ausmacht und auch so erfolgreich macht“, sagt Kock. Und davon können auch andere profitieren.

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„Wir sehen in dem Konzept eine Win-win-Situation“, sagt Konopka. Viele Restaurants hätten es schwer, sich in Ballungsräumen durchzusetzen. Gleichzeitig suchen vor allem große Creator gerade vermehrt nach Möglichkeiten, um ihre Personenmarke zu nutzen und weiter auszubauen.

„Wir connecten diese beiden Parteien miteinander und alle können profitieren“, sagt Konopka und ist sich sicher, dass diese Idee aufgehen wird: „Weil wir in Europa die ersten sind, die diesen Weg gehen, haben wir einen klaren Vorteil.“

Die Investoren von Lanch

Bisher hat Lanch in einer Seed-Runde nach eigenen Aussagen 2,5 Millionen Euro eingesammelt. Die Investorenliste beinhaltet dabei eine ganze Reihe Prominenter: Neben den Markengesichtern Knossi (Jens Knossala) und Trymacs (Maximilan Stemmler) selbst, seien darunter auch bekannte Gründer wie Jochen Engert (Flixbus), Stephan Weich (Flaschenpost) sowie „die Gründer und Entscheider sämtlicher Lieferplattformen“, wie Konopka sagt.

Auch Persönlichkeiten aus den Bereichen Rap und Sport gehörten zur Riege der Business Angels. Investiert seien demnach unter anderem das Fußball-Weltmeister-Duo Mario Götze und André Schürrle.

Dabei mutet die Summe zunächst gering an, wenn man bedenkt, was Lanch in den vergangenen Monaten nach eigenen Aussagen geschaffen hat. Das Konzept beinhalte nämlich nicht nur Rezepte: Die Partnerrestaurants wurden darüber hinaus, sagt Kock, auch mit speziellem Equipment ausgestattet. Für die Herstellung von Happy Slice habe demnach jedes teilnehmende Restaurant einen genormten Pizzaofen bekommen.

„Das Fundraising stellte keine große Herausforderung dar“, sagt Kock. „Wir hätten von Anfang an das Vierfache raisen können.“ Das sei aber nicht nötig gewesen, weil das Konzept so effizient sei. „Bei der ersten Pizza, die verkauft wird, machen wir Gewinn“, sagt er.

Die Kosten seien auch deshalb niedrig, weil Lanch auf bestehende Restaurants setze und die Läden nicht von Grund auf neu aufbaue. „Wir müssen keine Ressourcen verschwenden, in dem wir neue Küchen aufbauen, weil es ja eine bestehende Infrastruktur gibt“, sagt Kock.

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Trotzdem plant das Start-up mindestens eine weitere Finanzierungsrunde: „Um dann in europaweit an den Start zu gehen.“

Die nächste Marke steht in den Startlöchern

Vor der Expansion soll aber erst einmal Marke Nummer zwei folgen: Loco Chicken des Rappers Luciano soll im Spätsommer eröffnen, verraten Kock und Konopka im Gespräch mit „Gründerszene“. Mehr als 300 weitere potenzielle Partnerrestaurants stünden bereit. „Das ist im Prinzip eine Warteliste“, sagt Konopka.

Das Auswahlverfahren sei zeitaufwendig und komplex. Nur eins von vier Restaurants genüge den hohen Ansprüchen des Teams. Denen sei die Qualität ihrer zukünftigen Marken nämlich besonders wichtig.

„Wir wollen nicht einfach der nächste Hype sein“, sagt Kock. Ziel sei es, „richtig gutes Liefer-Essen“ anzubieten, das auch ohne die Reichweite und die bekannten Gesichter der Creator funktioniert.

Dem Zufall überlassen wird trotzdem nichts. Happy Slice startet – ganz nach Creator-Manier – bunt und mit einem Knall. Dazu gehört, dass am Wochenende ein Bus voller extrovertierter Menschen durch Deutschland touren wird, um Gratis-Pizza zu verteilen.

Knossi und Trymacs hätten dafür auch noch einige Bekannte eingeladen. Auch bekannte deutsche Musiker sollen dabei sein, sagen die Gründer. Willkommen in der neuen Welt der Creator.

Über die Gründer von Lanch

Das Gründerteam bestehend aus Jonas Meynert, Kevin Kock, Dominic Kluge und Nono Konopka bringt bereits einige Gründungserfahrungen mit. Kock war am Aufbau des Virtual Kitchen Start-ups Honest Food beteiligt, welches 2019 an DeliveryHero verkauft wurde.

Auch CEO Konopka hat in der Vergangenheit bereits mehrere Unternehmen gegründet und ist aktiver Business Angel. Eines seiner letzten Projekte, Biking Borders, wurde von Ashton Kutcher supportet und schließlich von Netflix gekauft.

Durch das Berliner Start-up Ökosystem lernte er auch CRO Kevin Kock und COO Jonas Meynert kennen, der in der Vergangenheit den Aufbau der Mobility Unternehmen Circ und Dance begleitete. Dominic Kluge übernimmt den Posten als CPO.

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Dieser Text stammt aus einer Kooperation mit dem Magazin "Gründerszene". Klicken Sie auf die Links, verlassen Sie welt.de und landen in den Artikeln bei gruenderszene.de.
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